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Vergiftungs-Informations-Zentrale versorgt Eltern mit Notkoffern

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Rund 8.400 Eltern von Kleinkindern im Alter bis zu vier Jahren haben im vergangenen Jahr bei der Vergiftungs-Informations-Zentrale (VIZ) Freiburg wegen eines Vergiftungsunfalls ihrer Kinder angerufen. Nach Angaben der VIZ - für ganz Baden-Württemberg die Anlaufstelle bei Vergiftungsunfällen - ist diese Zahl seit dem Jahr 2001 um über 50 Prozent angestiegen. Wichtig für eine optimale Erstversorgung sei, dass Eltern die richtige Anlaufstelle für schnelle Hilfe kennen und die geeigneten Gegenmittel zur sofortigen Anwendung vorrätig haben. Eine gemeinsame Initiative der VIZ in Kooperation mit dem Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) und der Techniker Krankenkasse (TK) habe nun gezeigt, dass dieses Ziel mit einer Notfall-Box gegen Vergiftungen bei Kindern erreicht werden könne.


"Der Beratungsbedarf hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen", sagte Dr. Uwe Stedtler, stellvertretender Leiter der VIZ Freiburg, heute in Freiburg. In der Regel meldeten sich die Eltern wegen Unfällen der Kinder im häuslichen Bereich, bei denen Haushaltsprodukte wie Haushaltschemikalien und Kosmetika, Medikamente und Pflanzenteile verschluckt werden. Um eine schnellere Hilfe für diese Kinder zu ermöglichen, haben die TK und der LAV Baden- Württemberg eine Notfall-Box gegen Vergiftungen bei Kindern entwickelt. Auf dieser roten Box ist nicht nur die Nummer des VIZ Freiburg aufgedruckt, sie enthält auch wichtige Hinweise für umsichtiges Verhalten nach einer Vergiftung. Den passenden Inhalt für die Box ? Medizinische Kohle und ein entschäumendes Mittel - erhalten die Eltern in der Apotheke.

Die TK hat die Box zusammen mit einem Faltlblatt mit Tipps zur Vermeidung von Giftunfällen bei Kindern vor einem Jahr an rund 4.000 Eltern in Baden-Württemberg versandt. Die Studie in Kooperation mit dem VIZ hat nun gezeigt, dass Eltern durch die Notfall-Box eindeutig besser auf Vergiftungs-Unfälle ihrer Kinder reagieren können. Sie müssen nicht lange die richtige Telefonnummer suchen und haben im Idealfall die geeigneten Präparate im Haus. "Der Anteil der gut vorbereiteten Eltern bei der TK konnte durch die Initiative verdoppelt werden", betonte Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Die Zeitspanne bis zur effektiven Hilfe werde deutlich verkürzt , was für den Behandlungserfolg enorm wichtig sei.

Aufgrund des positiven Studienergebnisses hat die TK die Giftnotfall-Box nun erneut an rund 4.000 Eltern in Baden-Württemberg versandt. Die Box ist in Baden-Württemberg zudem in Apotheken und den Geschäftsstellen der TK erhältlich. In der Apotheke erfahren die Eltern in einer ausführlichen Beratung, wie die Box und die zugehörigen Arzneimittel richtig angewendet werden.

Die Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg ist ein kostenloser 24-Stunden-Notfall- und Informations-Service für alle, die Informationen im Zusammenhang mit Vergiftungen und Drogen benötigen, Telefonnummer: 0761 / 19240.

Giftnotruf-Zentralen sind meist regional organisiert und leicht über das Internet zu finden.

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