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Gefährlich

Täglich 3.000 Tote im Straßenverkehr

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Jedes Jahr sterben weltweit bei Unfällen im Straßenverkehr mehr als 1,2 Millionen Menschen. WHO und Weltbank gehen zusätzlich von jährlich 50 Millionen Verletzten aus. Die aktuelle Studie warnt laut BBC, dass Unfälle im Straßenverkehr bis 2020 den Schlaganfall und HIV als vermeidbare Todesursachen überholt haben könnten. Damit würden täglich mehr als 3.000 Menschen in Unfällen getötet. Laut Verkehrsclub Deutschland (VCD) sind das auf deutschen Straßen rund 18 Tote und 1.300 Verletzte am Tag. Die meisten Todesopfer seien zwischen 15 und 44 Jahre alt.


Der Generaldirektor der WHO, Lee Jong-wook, warnt, dass wenn nicht dringend erforderliche Maßnahmen gesetzt werden, die Zahl der Todesopfer innerhalb der nächsten 16 Jahre um 60 Prozent ansteigen könne. Bis 2020 könnten Verletzungen im Straßenverkehr nach Herzerkrankungen und Depressionen die dritte Hauptursache für vermeidbare Todesfälle sein. Als am sichersten gelten die Straßen in Westeuropa mit durchschnittlich 11 Unfalltoten pro 100.000 Einwohner.

Doch nicht nur im Punkt Unfälle sei der Straßenverkehr gefährlich, so der VCD. Auch Rußpartikel aus Dieselfahrzeugen und Verkehrslärm verursachten zahlreiche Krankheiten, betroffen seien davon vor allem die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System.

"Nur mit einem neuen Ansatz ist das Ziel von Null Verkehrstoten zu schaffen.", so Josef Vogt vom VCD-Bundesvorstand. Deshalb werde in Deutschland das Konzept Vision Zero gebraucht, wie es bei den europäischen Nachbarn schon existiere. Nicht der Mensch müsse dem real existierenden Verkehr angepasst werden, sondern der Verkehr dem Menschen. Im ersten Schritt müsse dabei die Halbierung der Verkehrstoten- und Schwerverletztenzahlen bis 2010 angestrebt werden. "Der VCD-Masterplan zeigt die dafür notwendigen Handlungsfelder auf", erklärt Vogt. Dies seien Recht und Gesetz, Fahrzeuge, Straßen und die Verkehrsteilnehmer selbst.

Beispielhaft für das letzte Handlungsfeld verweist der VCD auf die besondere Gefährdung der 18- bis 25-jährigen, die zum heutigen Weltgesundheitstag in Deutschland im Mittelpunkt stehen. Hier müsse nach Ansicht des VCD bereits mit Hilfe einer besseren Mobilitätserziehung in der Schule vorgebeugt werden.

"Das Thema Verkehr findet in der Schule häufig nur in Form von Regelpaukerei in der Grundschule Platz.", so Michaela Mohrhardt, Referentin für Verkehrspolitik beim VCD. Notwendig seien darüber hinaus zeitgemäße und an der Zielgruppe der jungen Erwachsenen ausgerichtete Konzepte für die weitere Schullaufbahn. Die Gründe des Risikoverhaltens müssten dabei hinterfragt und neue Wege bei der Vermittlung der Gefahren von Drogen und Alkohol im Straßenverkehr eingeschlagen werden."