Die deutsch-ungarischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen haben eine tausendjährige Tradition. Begründet wurden sie von König Stephan I., der von 997 bis 1038 herrschte und die bayerische Prinzessin Gisela heiratete. Dadurch kamen deutsche Berater, Handwerker, Kaufleute und Bergmänner ins Land. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Deutschland so ein immer wichtigerer Wirtschaftspartner Ungarns.
Ein besonders erfolgreiches Kapitel sind die deutschen Investitionen in Ungarn, das als einer der attraktivsten Standorte gilt. Sie beliefen sich Ende 2002 auf rund 8,7 Milliarden Dollar. Das sind 31 Prozent der ausländischen Gesamtinvestitionen. Ein Viertel der etwa 34 000 Joint-ventures in Ungarn arbeitet mit deutscher Beteiligung. Sie beschäftigen inzwischen rund 200 000 Mitarbeiter.
In elf der 50 größten Unternehmen, die mit ausländischem Kapital privatisiert wurden, steckt Geld von deutschen Konzernen. Das betrifft insbesondere den Energie- und Gassektor, den Maschinen- und Fahrzeugbau, Banken, das Hotelwesen sowie Bürohäuser, Einkaufszentren, kommunale Einrichtungen und den Umweltschutz.
Mit dem EU-Beitritt sieht Ungarn neue Chancen für den weiteren Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland. Eine wichtige Rolle kommt dabei auch der Vertiefung der Kooperationen mit einzelnen Bundesländern zu. So hat das Ungarisch-Sächsische Forum nach der Wende erheblich dazu beigetragen, die enge Zusammenarbeit, die einst mit DDR-Betrieben bestand, wieder zu beleben.