Deutschland zählte im Mai 2003 zu den 36 Unterzeichnerstaaten, die eigene nationale öffentliche Emissionsregister aufbauen und betreiben wollen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat jetzt als ersten Entwurf zu einem nationalen Schadstofffreisetzungs- und Transferregister (PRTR) die deutschen Daten des europäischen Schadstoffregisters ins Netz gestellt. UBA-Präsident Andreas Troge bezeichnete das Angebot als "wichtigen Schritt in Richtung öffentlicher Zugang zu Umweltinformationen". Er forderte die Öffentlichkeit dazu auf, das neue interaktive Angebot intensiv zu nutzen und sich an der Diskussion zur Weiterentwicklung zu beteiligen. Bislang gibt es in Deutschland noch keine Erfahrungen mit öffentlichen Emissionsregistern.
Nur vier Wochen nach dem Start des europäischen Schadstoffregisters (EPER) an der Europäischen Umweltagentur sind jetzt die Daten der Bundesrepublik Deutschland für alle verfügbar. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich damit rasch über den Ausstoß an Schadstoffen einzelner Betriebe in die Umwelt informieren. Aufgenommen sind Industriesparten, die in der EG-Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (IVU-Richtlinie) genannt sind. Dazu gehören zum Beispiel Kraftwerke, die chemische Industrie oder Müllverbrennungsanlagen. Welche Mengen welcher Schadstoffe jährlich in die Luft und ins Wasser gelangen, ist ab sofort für jeden Standort der Anlagen mit wenigen Klicks erfragbar.
EPER soll in den kommenden Jahren zu einem umfassenden nationalen Schadstofffreisetzungs- und Transferregister (PRTR) ausgebaut werden. Die dafür entwickelte Informationsplattform geht am UBA jetzt in eine erste Testphase. Weitere Umweltbelastungen aus diffusen Quellen, zum Beispiel aus der Landwirtschaft oder aus dem Straßenverkehr, sollen dort künftig ebenfalls verfügbar sein.