Die Gründe für den zögerlichen Durchbruch der Smart Tags dürften in deren Herstellungskosten liegen, die sich derzeit auf 30 bis 50 US-Cents je Stück belaufen. Wirtschaftsexperten sehen die Schmerzgrenze für einen gewinnbringenden Einsatz der Barcode-Nachfolger bei etwa 5 Cents -- ein Wert, der frühestens im kommenden Jahr dank vereinfachter Herstellungsverfahren zu erwarten ist.
Immerhin hat Wal-Mart ganz richtig vermutet, dass die Pharmabranche das ausgeprägteste Interesse an der Hightech-Warenauszeichnung hegt; hier winken nämlich außer Kosteneinsparungen bei der Vertriebslogistik noch weitere Vorteile durch den verbesserten Schutz vor illegalen Medikamenten-Fälschungen.
Die Handelskette hat ihre Erwartungen deshalb nur auf Ende Juni verschoben, zumal in anderen Produktkategorien schon weitaus mehr Lieferanten als geplant eine RFID-Einführung bis Januar 2005 zugesagt haben. Dabei stehen dort auch noch technische Schwierigkeiten im Weg: Derzeit kämpfen die RFID-Hersteller nämlich durchaus noch um die Zuverlässigkeit ihrer Systeme, wenn etwa größere Mengen von Metall oder wässrigen Flüssigkeiten die Radio-Kommunikation behindern. Den Vorzeige-Problemfall stellen derzeit Paletten mit kartonweise markierten Coladosen dar: Hier lassen sich bislang nur die äußeren Packungen einer Palettenladung identifizieren, die Kartons in der Palettenmitte verschanzen sich erfolgreich hinter reflektierenden äußeren Dosen und deren absorbierendem Inhalt.