Outsourcing in Niedriglohnländer sei für Unternehmen vor allem bei Produktionsstufen mit hoher Arbeitsintensität und geringer Qualifikationsintensität lohnend, so das DIW. Dementsprechend seien vor allem die Löhne und Beschäftigungschancen Niedrigqualifizierter in Deutschland negativ von dieser neuen Form internationaler Arbeitsteilung betroffen.
Internationales Outsourcing, also die Verlagerung ganzer Produktionsstufen ins Ausland, hat nach Einschätzung der Wissenschaftler in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Wende in den osteuropäischen Staaten und die großen Lohnunterschiede machten die internationale Neuverteilung der Arbeit für Unternehmen interessant. Doch gibt es keine Statistik, die die Abwanderungen von Firmen und Arbeitsplätzen ins Ausland verlässlich misst. "Die Aussage, dass deutsche Arbeitsplätze verstärkt ins Ausland verlagert werden, beruht daher auf Spekulationen und einzelnen Fallbeispielen", relativiert das DIW. Ein Abbau von Arbeitsplätzen im Inland heiße nicht notwendigerweise, dass diese Arbeitsplätze ins Ausland verlagert würden.
Internationales Outcourcing sei für Unternehmen eine Notwendigkeit, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Sie führe zu erheblichen Effizienzgewinnen und im Effekt niedrigeren Preisen für Endprodukte im Inland. "In diesem Prozess gibt es jedoch Gewinner und Verlierer", fasst das DIW zusammen. Für niedrigqualifizierte Arbeitskräfte ergäben sich bereits heute negative Lohn- und Beschäftigungseffekte. "Es ist davon auszugehen, dass sich diese Trends verstärken." Höher qualifizierte Tätigkeiten dagegen profitieren von der besseren Wettbewerbssituation des Unternehmens.