Dabei, so die Studie, die vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) durchgeführt wurde, haben die Öko-Schweine erhebliche Vorteile für die Umwelt: Bei der Futterproduktion werden keine Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger eingesetzt. Der Primärenergieverbrauch ist um ein Viertel geringer, und die Stickstoffeinträge in Gewässer sind um mehr als drei Viertel niedriger.
Die konventionelle Schweinemast trägt bezogen auf ein Kilogramm Fleisch viermal so viel zum Treibhauseffekt bei. "Die externen Kosten für die Vermeidung der Umweltschäden aus der konventionellen Schweinemast summieren sich auf 47,3 Cent je Kilogramm", so Michael Steinfeldt, Experte für Ökobilanzen am IÖW.
Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW und Leiter der Studie, sieht neben der besseren Ökobilanz noch weitere Vorteile der ökologischen Schweinemast: "Bei Öko-Schweinen treten weniger Verletzungen und Verhaltensstörungen auf, da die Haltungsbedingungen deutlich tiergerechter sind." Die ökologische Schweinemast setze anders als die konventionelle kein gentechnisch verändertes Soja als Futtermittel ein. Zudem sei die Zahl der Arbeitsplätze je Mastschwein um 40 bis 90 Prozent höher.
Aus den Ergebnissen der Studie ziehen die IÖW-Experten zwei Schlüsse für die Agrarpolitik: Zum einen müssten die Umweltschäden durch die konventionelle Massenproduktion von Schweinen durch Auflagen oder ökonomische Instrumente deutlich gesenkt werden. Zum anderen solle die ökologische Schweinehaltung besser gefördert werden. Eine zentrale Rolle spielten dabei die Entwicklung fester Abnahmebeziehungen zwischen Erzeugern und Handel und die Professionalisierung der Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen.