Kopierschutz auf Musik-CDs lässt die Scheiben in älteren CD-Playern, vielen PCs und im Auto stumm bleiben. Die CDs entsprechen durch den Kopierschutz nicht mehr der gängigen Audio-Norm, sind "digital zerkratzt". Eine Technik, die ursprünglich professionelle Piraterie verhindern sollte, richte sich gegen Verbraucher und Verbraucherinnen. Gewerbliche Piraterie solle verhindert werden, aber nicht auf dem Rücken der Verbraucher, meinen die Grünen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der GRÜNEN JUGEND wollen gemeinsam erreichen, dass CDs technisch einwandfrei sind und den Verbraucher eine bestimmte Anzahl von Kopien zur privaten Nutzung ermöglicht wird, wie es grundsätzlich im Urheberrecht erlaubt ist. Sie fordern die Musik-Industrie auf, die Bedürfnisse der Konsumenten ernst zu nehmen, statt Privatkopierer in "Angst"-Kampagnen zu kriminalisieren und das Verbot der Privatkopie zu fordern.
Tauschbörsen sind heute Teil einer neuen Jugendkultur. Verbraucher wünschen sich den digitalen Musik- und Filmvertrieb übers Internet - unter Schutz ihrer persönlichen Daten, größtmöglicher Kostentransparenz und durch Verwendung offener Dateistandards wie z.B. mp3 -Formate. Aber das ausgeklügelte Digitale Rechtemanagement (DRM- Technologie der Medienkonzerne, die eine individuelle Abrechnung im Internet ermöglicht) ist eine Einschränkung der Privatkopie: Wenn wir schon gegen Einzelabrechnung einen Song kaufen, wollen wir ihn auch überall nutzen können: im PC, im Disc-Man und im Auto."