Auch die mit dem Öko-Schein-Siegel "PEFC" der Holzindustrie angebotenen Fichtenbretter aus russischen Urwäldern, die Greenpeace letzte Woche entdeckte, sollen nach Aussagen der Baumarktkette Marktkauf nicht mehr angeboten werden.
"Verbraucher wollen weder durch Scheinsiegel getäuscht, noch an Urwaldvernichtung beteiligt werden", sagt Martin Kaiser, Greenpeace-Waldexperte. "Wir freuen uns über positive Entwicklungen nach unserer Aktion. Doch trotz der ersten Schritte der Holzbranche müssen die letzten Urwälder langfristig gesichert werden". Noch immer findet Greenpeace in Baumärkten Holz aus Regionen der Urwaldzerstörung, wie dem russischen Archangelsk, allerdings ohne Schwindelzertifikat.
Greenpeace fordert Baumärkte und Zulieferindustrie auf, nur mit Holz aus ökologischer Waldbewirtschaftung zu handeln. Allein das Siegel des FSC (Forest Stewardship Council) garantiert, dass das Holz aus einer sozial und ökologisch nachhaltigen Waldnutzung stammt und unabhängig kontrolliert wird.
Die Ministerin für Verbraucherschutz, Renate Künast (Grüne), hat angekündigt, gegen den Missbrauch des Holzabsatzfonds-Zeichens rechtliche Schritte zu ergreifen. Zudem will sie die Holzimporte nach Deutschland überprüfbarer machen.
"Importkontrolle von billigem Raubbauholz hilft auch den Waldbesitzern hier in Deutschland", sagt Martin Kaiser. Ökologisch wirtschaftende Waldbetriebe können mit ausländischer Billigware aus Urwaldraubbau nicht konkurrieren. Greenpeace fordert von der Bundesregierung ein gesetzliches Verbot von Holzimporten aus Urwaldzerstörung.