Schwefelmangel ist daher heute auf landwirtschaftlich genutzten Böden eine der häufigsten Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen. In zahlreichen Versuchen konnten daher die Wissenschaftler/innen mit S-Düngung Erträge und Qualitäten von pflanzlichen Produkten steigern. Gleichzeitig mit dem Rückgang der S-Einträge aus der Atmosphäre beobachteten die Wissenschaftler/innen eine Zunahme an Pilzerkrankungen an landwirtschaftlichen Pflanzen, zunächst an Raps und Getreide und nun, bestätigt in gemeinsamen Versuchen mit polnischen Wissenschaftler/innen, auch bei Kartoffeln.
Im Feldversuch konnten nach Gaben von bis zu 50 kg/ha Schwefel deutliche Reduzierungen des Befalls der Pflanzen mit Wurzeltöter (Rhizoctonia solani) und Schorf (Streptomyces scabies) nachgewiesen werden. Als eine der Ursachen vermuten die Wissenschaftler einen Anstieg der Cystein- und Glutathiongehalte und des Potenziales zur Freisetzung von biogenem H2S. Der große Vorteil bei dieser Form des Pflanzenschutzes liegt darin, dass die Pathogene keine Resistenz gegenüber Schwefel entwickeln können und Schwefeldüngung auch im organischen Landbau zulässig ist.