Vor dem Hintergrund der europäischen Umwelt- und Klimaschutzziele gewinnt die Erzeugung von Biogas sowie der Einsatz innovativer Technologien zur Nutzung des Gases immer mehr an Bedeutung, da hiermit ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Minderung von CO2-Emissionen geleistet werden kann. Da Brennstoffzellen das Gas flammlos in Strom und Wärme umwandeln, können auch in kleinen dezentralen Anlagen hohe elektrische Gesamtwirkungsgrade und sehr geringe Abgasemissionen erreicht werden.
Dieser zukunftsträchtige Weg wird derzeit vom FAL-Institut für Technologie und Biosystemtechnik zusammen mit dem Anlagenhersteller farmatic biotech energy ag im Pilotmaßstab auf dem Forschungsgelände der FAL erprobt. Bei diesem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. geförderten Projekt wird Biogas zunächst biologisch gereinigt und im Anschluss zu hochreinem Wasserstoff aufbereitet. Dieser biogene Wasserstoff wird in Polymer-Elektrolyt-Membran Brennstoffzellen (PEMFC)
unterschiedlicher Bauart zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Die hohen Ansprüche an die Brenngasqualität, die bei Einsatz von PEMFC erfüllt werden müssen, können von der jetzt erstmals im Pilotmaßstab erprobten Technik zur Gasaufbereitung und Wasserstoffreformierung sicher eingehalten werden. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, PEM-Brennstoffzellen, die in wenigen Jahren in Massenproduktion für den Automobilsektor gefertigt werden, für die CO2-neutrale dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung einzusetzen. Die hohen Anforderungen des Automobilsektors hinsichtlich der Kosten und Zuverlässigkeit von Brennstoffzellen kommen somit auch der stationären Anwendungen zugute.
Der Pilotversuch zeigt gleichzeitig, dass auf diesem Wege auch der für zukünftige Brennstoffzellenfahrzeuge benötigte Wasserstoff über die Erzeugung von Biogas aus organischen Abfällen und nachwachsenden Rohstoffen mit relativ einfacher Technik gewonnen werden kann.
Das große Interesse, dass Vertreter aus Industrie und Wissenschaft anlässlich des ESF-Workshops an dem Pilotvorhaben zeigten, ist für die Wissenschaftler vom FAL-Institut für Technologie und Biosystemtechnik ein Beweis dafür, dass diese Nutzungsform von Biogas völlig neue Perspektiven für eine nachhaltige Energieerzeugung eröffnet. Trotz der bereits erzielten Erfolge, ist jedoch noch ein erheblicher Forschungs- und Entwicklungsaufwand notwendig, bevor Brennstoffzellen in der landwirtschaftlichen Praxis eingesetzt werden können. Für das FAL-Institut für Technologie und Biosystemtechnik ist daher eine praxisnahe Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen eine wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung dieser attraktiven Technik.
Ressourcen der Energie in Biogas zu finden
China schätzt Energiepotenzial von Biogas auf jährlich 145 Milliarden Kubikmeter
Am 25. November 2002 veröffentlicht.
Das technische Potential von Energie durch Biogas wird in China auf bis zu 145 Milliarden Kubikmeter pro Jahr geschätzt, heißt es im Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (TA) zu "Bioenergieträgern und Entwicklungsländern" (14/9953 ). Den Berichtsangaben zufolge würde diese Menge ausreichen, um die gesamte chinesische Landbevölkerung mit Energie zum Kochen und Beleuchten zu versorgen. Die Bereitstellung dieser Menge erfordere zirka 200 Millionen Biogasanlagen, woraus sich ein ungenutztes Potential von 97,5 Prozent ergebe. China ist den Angaben zufolge mit derzeit etwa fünf Millionen Biogasanlagen Spitzenreiter auf der Welt vor Indien mit drei Millionen Einrichtungen gegenüber etwa Ägypten, Peru und zahlreichen anderen Staaten mit jeweils bis zu 100 Biogasanlagen pro Land.
Ein Beispiel für die teilweise Substitution (Ersatz) von Brennholz durch Biogas gebe auch Indien . Dort setze man darauf, die Übernutzung der Waldbestände zu verringern und die Gesundheitsgefahren durch Holzöfen in Innenräumen zu vermeiden. Nachdem im Jahr 1981 lediglich der Energiebedarf von 53.000 Tonnen Brennholz durch Biogas hätte ersetzt werden können, seien dies 1996 sechs Millionen Tonnen Brennholz gewesen.