"Ab Ende 2004", erklärt Projektleiter Michael Greif beim Ökomedia Institut, "können sich Interessierte in der Hauptstadt New Delhi sowohl ausgewählte Filme aus dem Umwelt-, Natur- und Sozialbereich als auch das erforderliche Equipment zur Filmvorführung ausleihen". Zielgruppen seien Schulen, Universitäten, Bildungseinrichtungen sowie Umweltorganisationen und natürlich die breite Öffentlichkeit. Vor Ort konnte das Ökomedia Institut die indische Organisation Earthcare Films, die die Umwelt-Videothek betreiben wird, den World Wildlife Fund for Nature Indien (WWF) sowie das Goethe Institut Indien als Projektpartner gewinnen.
Michael Greif: "Bevor die Umwelt-Videothek eröffnet, werden die in einem ersten Arbeitsschritt ausgewählten Filme, die alle Genres von der Dokumentation bis zur Animation umfassen sollen, in verschiedenen Regionen Indiens bei unterschiedlichen Zielgruppen vorgeführt." Ergänzt werden diese Filmtests durch intensive Diskussionen mit den Zuschauern. Mit Hilfe einer wissenschaftlichen Auswertung werden dann anschließend für den Erfolg der Videothek essentielle Fragen wie "Welche Filme sprechen welche Zielgruppen an?", "Welche Sehgewohnheiten gilt es zu beachten?" oder "Welche Umweltprobleme sind in den jeweiligen Regionen besonders relevant?" geklärt.
Wunsch und erklärtes Ziel der Freiburger Organisatoren und der indischen Partner ist es, dass die erste Umwelt-Videothek Indiens den Anfang macht zur Einrichtung weiterer Umwelt-Medienzentren in verschiedenen Teilen Indiens. Dem Ökomedia Institut kommt dabei die Erfahrung aus dem TACIS-Projekt zu Gute. Im Verlauf dieses von der Europäischen Union geförderten Projektes hat das Freiburger Institut zwischen 1995 und 2000 über 200 Umwelt-Videotheken in 12 GUS-Ländern und der Mongolei aufgebaut.
Das vorgestellte Projekt ist nicht nur für Indien überaus bedeutend, sondern auch für das Ökomedia Institut. Denn umfangreiche Mittelkürzungen bedrohen seit zwei Jahren die Existenz des seit über 20 Jahren im Bereich der Umweltbildung aktiven Instituts. Nicht nur die nationale und internationale Projektarbeit, sondern auch das "Internationale Umwelt Film Festival", das jedes Jahr vom Ökomedia Institut in Freiburg veranstaltet wird, sind damit gefährdet. Deshalb ist das Institut mehr denn je auf bürgerschaftliche Hilfe angewiesen und möchte verstärkt Fördermitglieder gewinnen. Das Indien-Projekt sowie weitere wertvolle Vorhaben im Bereich der Umweltbildung, etwa "Jugend filmt Umwelt", können schon mit kleinen Spenden interessierter Bürger und Organisationen wirkungsvoll unterstützt werden.