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Proteste verhindern Tests

Mexikanische Regierung rettet Tausenden von Walen und Delfinen das Leben

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Buchstäblich in letzter Minute hat die Regierung Mexikos die von Wissenschaftlern der Universitäten Cambridge und Texas geplanten seismischen Tests vor der mexikanischen Halbinsel Yukatan verboten. Mit so genannten Luftpulsern, die Lautstärken von bis zu 255 Dezibel erzeugen, wollten die Wissenschaftler einen Untersee-Krater erforschen, um dem Aussterben der Dinosaurier auf die Spur zu kommen. Die Tests sollten am 1. März beginnen. Dem sich bereits auf dem Weg nach Yukatan befindlichen Forschungsschiff "RV Maurice Ewing" wurde untersagt, in mexikanische Hoheitsgewässer einzudringen.


Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) hatte den Direktor der US-Fischereibehörde (National Marine Fisheries Service, NMFS) aufgefordert, für die Tests keine Genehmigung zu erteilen, weil bei den Versuchen Hunderte Wale und Delfine getötet worden wären, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten. Auch die "International Coalition for Silent Oceans", der die GRD angehört, hatte gegen die Tests protestiert.

Lautstärken von über 146dB gelten für Taucher als lebensgefährlich, 160dB können Knochenfische töten. Erst im vergangenen Jahr wurde eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass militärische Sonartests mit nur 160 Dezibel vor den Kanarischen Inseln für den Tod mehrerer Schnabelwale verantwortlich waren. Man vermutet, dass die Tiere durch den starken plötzlich einsetzenden Lärm so schnell auftauchen, dass sie der sogenannten Taucherkrankheit zum Opfer fallen. Weltweit wurden in den letzten Jahren Wal- und Delfinstrandungen kurz nach seismischen oder militärischen Sonar-Tests beobachtet: Madeira (2000), Griechenland (1996), Bahamas (2000), Kanarische Inseln (1985, 1986, 1988, 1989 und 2002) usw.

Mit der jetzt gestoppten geplanten seismische Studie sollte der unterseeische Chicxulub-Krater erforscht werden. Er ist durch den Einschlag eines Meteoriten oder Kometen entstanden, ein Ereignis, das mit dem Aussterben der Dinosaurierer in Zusammenhang stehen soll. "Glücklicherweise hat die mexikanische Regierung erkannt, dass der Preis für eventuelle Erkenntnisse zu hoch gewesen wäre: diese Wissenschaftler haben billigend den Tod zahlloser Wale und Delfine in Kauf genommen", klagt eine Sprecherin der GRD an. Die "RV Maurice Ewing" war bereits zweimal in Todesfälle von Schnabelwalen verwickelt, vor eineinhalb Jahren im Golf von Kalifornien und vor drei Jahren bei den Galápagos-Inseln.

Über 10.000 Individuen verschiedener Wal- und Delfinarten stehen auf der Liste der "Incidental Harassment Authorization" ("Genehmigung für versehentliche Beeinträchtigung"), die von den Wissenschaftlern für die Tests bei der NMFS beantragt wurde, darunter hochgradig bedrohte Arten wie Nordkaper, Blauwal, Schnabelwale, Seiwale, Kleiner Schwertwal, alle möglichen Delfinarten (z.B. 8442 Große Tümmler) sowie Meeresschildkröten und Seekühe.

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