"Deutschland ist und bleibt europäisches Schlusslicht bei der Verkehrssicherheit.", so Hermann-Josef Vogt vom VCD-Bundesvorstand. Das Risiko, im Verkehr verletzt zu werden, liege hier viermal so hoch wie in Dänemark und dreimal so hoch wie in Frankreich. "Um von diesem negativen Spitzenplatz wegzukommen, brauchen wir ein Programm "Vision Zero" mit dem Ziel Null Verkehrstote."
Nur mit einem solchen Ansatz, der im ersten Schritt die Halbierung der Verkehrsopferzahlen bis 2010 vorsehe und als Gesamtstrategie Maßnahmen auf verschiedenen Handlungsfeldern definiere, ließen sich akzeptable Erfolge erreichen. Entsprechende Programme gebe es bereits in einigen europäischen Ländern, darunter Schweden, Niederlande und die Schweiz.
Der Masterplan Vision Zero sieht ein Bündel von Maßnahmen in vier Handlungsfeldern vor: Recht und Gesetz, Fahrzeuge, Straßen und Infrastruktur, Verkehrteilnehmer. So seien beispielsweise flächendeckende Tempolimits notwendig, ebenso wie mehr Verkehrskontrollen. Weitere Beispiele seien die Einrichtung von Kreisverkehren anstelle von Kreuzungen und neue Zulassungsvoraussetzungen für Fahrzeuge anhand des europäischen Crash-Tests EuroNCap, der sowohl Insassen- als auch Fußgängerschutz berücksichtige. Außerdem müsse das Thema Sozialverhalten in die Mobilitätserziehung integriert sowie eine komplette Reform der Ausbildung von Fahrlehrern und -schülern auf den Weg gebracht werden.