Das soll erst das geplante Gentechnik-Gesetz künftig verhindern, das voraussichtlich im Herbst in Kraft tritt. Greenpeace fordert daher, die Anbauflächen der Gen-Pflanzen bekannt zu geben. "Die Mehrheit der Verbraucher lehnt Gentechnik im Essen ab, daher gibt es fast kein Gen-Food im Supermarkt", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik Expertin von Greenpeace. Jetzt solle der Bevölkerung die Gentechnik untergeschoben werden. Keiner solle erfahren, wo der Gen-Mais angebaut werde und was mit der Ernte geschehe. Damit würden die Interessen der Verbraucher und der Landwirte missachtet.
Das zuständige Bundessortenamt ist dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) unterstellt. "Mit der neuen Genehmigung untergräbt Verbraucherministerin Renate Künast ihre eigene Gesetzesinitiative.", so Brendel. Sie müsse jetzt dafür sorgen, dass keine Gen-Pflanzen ausgesät werden, solange es keine klaren Regeln für den Anbau und keine Transparenz gebe.
Das Bundessortenamt habe insgesamt sechs Sorten Gen-Mais zugelassen. Bei allen Sorten handele es sich um den sogenannten Bt-Mais (MON810). Dieser Gen-Mais produziere ein Gift, das auf Schädlinge wie den Maiszuensler tödlich wirke. Allerdings sei inzwischen festgestellt worden, dass der Gen-Mais nicht nur für Schädlinge, sondern auch für nützliche Insekten tödlich sein könne. Hinzu komme, dass die Schädlinge gegen das Bt-Gift immun werden könnten und der Gen-Mais somit nutzlos werde.