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Krebsforschung

Injizierte Viren können Tumore sichtbar machen

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Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, mit Hilfe injizierter gentechnisch veränderter Bakterien und Viren, Krebstumore in blaugrünem Licht leuchten zu lassen. Im Versuch an Mäusen konnten dabei sogar Metatasen mit einem Durchmesser von weniger als einen Millimeter sichtbar gemacht werden, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Nature Biotechnology". Wenn sich das Verfahren in klinischen Tests bestätigen sollte, könnten in Zukunft bei Krebsverdacht zum Beispiel Spritzen mit ungefährlichen genetisch veränderten Darm-Bakterien verabreicht werden.


Diese breiten sich zunächst im ganzen Körper aus, werden aber innerhalb weniger Tage vom Immunsystem vernichtet. Nur in den Tumoren können die Bakterien dem tödlichen Angriff der Immunzellen entkommen. Sie überleben in dieser natürlichen Nische und beginnen sich zu vermehren. Mit Hilfe einer speziellen Kamera werden in einer Ganzkörperaufnahme sowohl der Primärtumor als auch die Metastasen als blaugrüne Flächen sichtbar, berichtet Aladar Szalay, Wissenschaftler am Rudolf-Virchow-Zentrum, dem DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin der Universität Würzburg. Szalay arbeitet mit einem Team der Medical School der Linda Loma University in Kalifornien, dem biomedizinischen Unternehmen Genelux in San Diego und dem Würzburger Mikrobiologen Werner Göbel an der Erforschung der neuen Methode.

Nach Ansicht der Forscher könnten die leuchtenden Lebenddetektoren ähnlich wie die heute üblichen Diagnoseverfahren Computertomographie (CT) oder Magnetresonanzimaging (MRI) Tumore im Körper der Patienten sichtbar machen. Das neue Verfahren der Forscher bietet gegenüber anderen Verfahren sogar noch Vorteile: Durch die extreme Empfindlichkeit konnten selbst kleinste Metastasen mit einem Durchmesser unter einem Millimeter sichtbar gemacht werden. Wenn das Licht im Tumor einmal angeschaltet ist, bleibt das Leuchten über mehrere Wochen bestehen. "Man könnte das Verfahren daher auch benutzen, um die Wirksamkeit und den Verlauf einer Therapie zu bewerten", meint Szalay. "Möglicherweise geht das Licht aus, wenn die Behandlung anschlägt", so der Forscher, der darüber hinaus auch noch die Möglichkeit in Betracht zieht, die Bakterien und Viren genetisch so zu verändern, dass sie ausschließlich im Tumor Wirkstoffe freisetzen. "Während sich Medikamente, über das Blutsystem verabreicht, immer weiter verdünnen, würde man hier das Gegenteil erreichen, da sich die leuchtenden Detektoren im Tumor vermehren", meint der Experte. Daher würde die Konzentration des Antikrebs-Wirkstoffes lokal immer weiter ansteigen. Nach Angaben der Forscher waren die ersten Experimente an Mäusen vielversprechend.

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