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Bewaffnete Rebellion

Nahrungsmittel für die Bevölkerung im Norden Haitis

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Die Hilfsorganisation CARE International startet das größte städtische Nahrungsmittel-Hilfsprogramm seiner fünfzigjährigen Arbeit in Haiti. Die Nothilfeaktion dient der dringend benötigten Versorgung der Einwohner der Stadt Gonaives. Wie viele andere, ist die Stadt im Norden des Landes seit dem Vormarsch bewaffneter Gruppen auf die Hauptstadt von der Außenwelt abgeschnitten.


"Um alle Einwohner der Stadt mit Nahrungsmitteln zu erreichen, erhält jede Frau über 18 Jahre 3,7 Liter Pflanzenöl und fünf Kilo Getreide", sagt Sandy Laumark, Leiter von CARE in Haiti. "Mit der Versorgung von über 50.000 Frauen der Stadt erreichen wir auch ihre Familienangehörigen, Kinder, alte und kranke Menschen." Die für die Aktion notwendigen Hilfsgüter entnimmt CARE aus seinem bestehenden Lager in Gonaives.

"Wir hoffen, mit der Nahrungsmittelverteilung das Risiko für den Ausbruch einer Plünderungswelle in der Stadt und damit von Gewalt und Chaos zu reduzieren", so Laumark. "Ganz ausschließen kann man dieses Risiko jedoch nicht." Bisher ist die Lage innerhalb der Stadt Gonaives noch relativ ruhig. Wasser- und Stromversorgung ist notdürftig wiederhergestellt, das Lokalradion funktioniert. Doch die Straßen in der Stadt sind gefährlich. Es ist derzeit unmöglich, den Stadtkern zu verlassen oder Hilfsgüter von außen einzuführen, so CARE. Vor allem medizinisches Verbrauchsmaterial und Medikamente werden knapp. Mangelndes Benzin für Fahrzeuge und Generatoren schränkt den Aktionsspielraum von Bevölkerung und Hilfsorganisation zusätzlich ein.

Vertreter von CARE, der örtlichen Regierung, der Resistance Front und des haitischen Rotes Kreuzes sowie andere zivile Gruppen arbeiten bei den Hilfsmaßnahmen vor Ort Hand in Hand. Gemeinsam mit den Vereinten Nationen setzen sie sich in Verhandlungen mit den Konfliktparteien für die Öffnung humanitärer Korridore ein.

CARE International ist seit der Orkankatastrophe 1954 mit Not- und Entwicklungshilfe in Haiti tätig. Die Organisation verfolgt vor Ort einen integrierten Entwicklungsansatz mit Projekten zur AIDS-Prävention, medizinischer Mutter-Kind-Versorgung, Bildungs- und Einkommensförderung, Ernährungssicherung, Wasserversorgung und Hygiene. CARE arbeitet eng mit lokalen Zivilstrukturen zusammen, um Selbsthilfekräfte vor Ort zu stärken und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Für seine Arbeit ist CARE dringend auf Spenden angewiesen: Spendenkonto 44 040, Sparkasse Bonn (BLZ 380 500 00).

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