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EU-Osterweiterung

Zweihunderttausend Zuwanderer pro Jahr aus dem Osten erwartet

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Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat in einem Gutachten für die Europäische Kommission seine Forschungsergebnisse aktualisiert und die Auswirkungen unterschiedlicher Übergangsperioden für die Freizügigkeit untersucht. Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen: Im hypothetischen Fall einer Einführung der Freizügigkeit für alle zehn Beitrittskandidaten aus den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL-10; einschließlich Bulgariens und Rumäniens) bereits im Jahre 2004 wäre in Deutschland im ersten Jahr eine Nettozuwanderung von 180.000 Personen aus den Beitrittskandidaten zu erwarten.


Die Nettozuwanderung würde ihren Höhepunkt ein Jahr nach Einführung der Freizügigkeit mit 225.000 Personen erreichen. Rund 25 Jahre danach wäre ein Gleichgewicht bei einer ausländischen Bevölkerung aus den MOEL-10 von 2,0 bis 2,8 Millionen Personen erreicht. Gegenwärtig leben bereits 600,000 Personen aus den MOEL in Deutschland, so dass dies einer weiteren Zuwanderung von 1,4 bis 2,2 Millionen Personen entspricht. Eine Hochrechnung dieser Ergebnisse auf die EU-15 ergäbe eine anfängliche Nettozuwanderung von 294.000 Personen, die ihren Höhepunkt bei 370.000 Personen erreicht. Das langfristige Migrationspotential für die EU-15 wird auf 3,8 Millionen Personen geschätzt.

Nach Deutschland, auf das gegenwärtig rund 60 Prozent der Zuwanderer aus den Beitrittsländern entfallen, sind Italien (11 Prozent) und Österreich die wichtigsten Zielländer für die Zuwanderer aus den Beitrittsländern. Die Verzögerung der Wanderung durch ein Ausschöpfen der Übergangsfristen für die Freizügigkeit bis zu sieben Jahren wird das langfristige Migrationspotential in der EU nur um wenige tausend Personen verringern.

Grund hierfür ist, dass sich der Abstand zwischen den Pro-Kopf-Einkommen in dieser Zeit nicht wesentlich verringern, und der Anreiz zur Migration somit aufrechterhalten wird. Um kurzfristige Friktionen auf den Arbeitsmärkten zu vermeiden, bietet es sich für Deutschland an, während der Übergangsfristen die Arbeitsmärkte für Zuwanderer aus den MOEL bereits partiell zu öffnen, um damit das Migrationspotential sukzessive abzubauen.

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