"In deutschen und holländischen Vogelpflegestationen werden derzeit 270 verölte Vögel behandelt", sagte die Sprecherin des Schleswig-Holsteinischen Nationalparkamtes, Elisabeth Koop. Die Gefahr für die Tiere wachse, da für die kommenden Tage sinkende Temperaturen angesagt sind, und die Ölverschmutzung den natürlichen Kälteschutz des Gefieders zerstört. Mit einem Anteil von 80 Prozent seien Trauerenten am stärksten von der Ölverschmutzung betroffen. Aber auch Eiderenten, Trottellummen, Stockenten, Silbermöwen, Dreizehenmöwen, Eissturmvögel und Tordalken seien an den Stränden Nordfrieslands mit Verschmutzungen aufgefunden worden.
"Bei diesem vorsätzlichen verantwortungslosen Handeln aus reiner Profitgier wird der qualvolle Tod von Tausenden von Tieren in Kauf genommen", so Apel. Die Tiere würden langsam und elendiglich zugrunde gehen, verhungern, erfrieren oder an Vergiftung sterben, wenn sie versuchten, ihr Gefieder von dem Öl zu säubern, befürchtet die Organisation. Die Verursacher müssten daher gefunden und hart bestraft werden.
Zugleich erneuen die Tierschützer das gegenüber den Behörden bereits geäußerte Angebot, bei der Rettung der Tiere zu helfen. Dank der Seevogelrettungsstation in Weidefeld bei Kappeln hätten bereits nach der Havarie des Holzfrachters "Pallas" im Jahre 1998 mehrere Hundert Öl verschmutze Vögel gereinigt und nach ihrer Genesung erfolgreich wieder ausgewildert werden.
Auch Schleswig-Holsteins Umweltminister Klaus Müller (Grüne) forderte, die internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Meeresverschmutzung zu intensivieren. Das Deutsche Tierhilfswerk forderte mehr Überwachungsflüge über der Deutschen Bucht, um Umweltsünder aufzuspüren.