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Moratorium gegen Grundschleppnetze

1.100 Forscher fordern Schutz der Tiefsee-Korallenriffe

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Über 1.100 Meeresforscher aus 69 Staaten haben bei der Konferenz über biologische Vielfalt (CBD) in Kuala Lumpur ein Moratorium gegen die Verwendung von Grundschleppnetzen beim Fischfang angefertigt. Sie forden sofortige Schutzmaßnahmen für die Ökosysteme der Tiefsee. Die Wissenschaftler fordern die UNO-Mitgliedsstaaten auf, auf Hoher See sofort ein weltweites Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen zu verhängen.


"Die Methode ist tödlich effizient: Die Fische werden relativ einfach und schmerzlos gefangen, wenn es einem egal ist, das gesamte Leben am Meeresgrund völlig kaputt zu machen", erklärt der Präsident des US-Marine Conservation Biology Institute. Mit den Grundschleppnetzen wird der Ozeanboden in ein bis zwei Kilometern Tiefe umgepflügt, da schwere Stahlgewichte über den Grund des Meeresbodens gezogen werden. Erst kürzlich entdeckten Wissenschaftler in der Tiefsee Korallenriffe, in denen "Korallenbäume" von bis zu zehn Meter Größe wachsen. Einige der Korallen sollen über 2.000 Jahre alt sein. Diese Korallenriffe sind wie "Regenwälder der Tiefsee", meint die Greenpeace-Meeresbiologin Nina Thüllen. Die Umweltorganisation stellt sich massiv gegen die hemmungslose Ausbeutung der Meere.

"Da zahlreiche Fischbestände vor dem Zusammenbruch stehen, durchkämmen hochtechnisierte Fangflotten die Tiefen der Weltmeere auf der Jagd nach den letzten Fischbeständen", so Thüllen. Die Schleppnetze könnten so groß sein, dass bis zu zwölf Jumbojets in ihnen Platz finden. In eine Netzfüllung passen 600 Tonnen Fisch. Die Umweltorganisation kritisiert auch die großen Mengen an quasi nutzlosem Beifang: "Pro Kilogramm Seezunge werden beispielsweise zehn Kilo Beifang mitgefischt", argumentiert Greenpeace.

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