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Hausarztmodell

Keine Entlastungen bei der Praxisgebühr vor Jahresende

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Die gesetzlich Krankenversicherten können auf absehbare Zeit nicht damit rechnen, durch die Teilnahme an Hausarztmodellen die Praxisgebühr zu sparen. Die Spitzenverbände von Ersatz-, Innungs-, Betriebs- und Allgemeinen Ortskrankenkassen verwiesen am Dienstag darauf, dass keine Rahmenempfehlungen vorliegen und die Verhandlungen zwischen Kassen und Kassenärztlichen Vereinigungen in den Regionen noch ausstehen. So müssten unter anderem die Qualitätsstandards und Honorare für die teilnehmenden Ärzte festgelegt werden.


Barmer-Sprecherin Susanne Rüsberg-Uhrig rechnet daher nicht vor der zweiten Jahreshälfte mit dem Start von Programmen in einzelnen Modellregionen, DAK-Sprecher Jörg Bodanowitz nicht vor Ende des Jahres. Flächendeckend würden die Programme erst in zwei bis drei Jahren angeboten werden können, sagte Bodanowitz. Auch der Sprecher des AOK-Bundesverbandes, Udo Barske, sagte, die Programme könnten nicht "von heute auf morgen" eingerichtet werden. Frühestens in der zweiten Jahreshälfte werde dort etwas geschehen.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass den gesetzlich Versicherten die Zehn-Euro-Abgabe erlassen werden kann, wenn sie an Hausarztmodellen teilnehmen. In dem Fall müssen sie sich verpflichten, vor dem Besuch eines Facharztes stets zuerst den Hausarzt aufzusuchen.

Des Weiteren sei noch unklar, ob die Versicherten auf diese Weise tatsächlich die gesamte Praxisgebühr von insgesamt bis zu 40 Euro pro Jahr sparen könnten. Der Sprecher des IKK-Bundesverbandes, Joachim Odenbach, verwies auf rechtliche Unklarheiten, ob eine Kasse überhaupt eine einzelne Zuzahlungsart streichen kann. Ferner dürfe bei den Programmen der Bonus nicht das Einsparvolumen überwiegen.

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