Vor diesem Hintergrund forderten die Umweltschützer Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) auf, Rückstände von Nitrosaminen in Spielzeug umgehend zu verbieten. Bislang habe es keine ausreichende Antwort des Verbraucherministeriums (BMVEL) gegeben. "Kinder sollten zum Aufpusten nur Luftballonpumpen verwenden und Ballons nicht in den Mund nehmen.", meint daher Greenpeace Chemie-Experte Manfred Krautter. Der Handel solle eventuell belastete Ballons zurücknehmen und den Kaufpreis erstatten.
Die am stärksten belasteten Ballons seien "Funny Farm" von Karstadt (464 Mikrogramm) und "everts" von Woolworth (245 Mikrogramm) gewesen. Geringer belastet wären Ballons der Handelsketten Schlecker und dm. Die untersuchten Ballons stammten aus großen Kaufhäusern, Spielwarengeschäften, Drogeriemärkten und von McDonald's. Alle Luftballons wurden von zwei Speziallabors untersucht.
Schon im Jahr 2002 hatte die zuständige Fachbehörde des BMVEL einen verbindlichen Grenzwert für die Belastung von Ballons gefordert. Im Jahr 2003 haben das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Land Baden Württemberg das Ministerium erneut zum Handeln aufgefordert. Bereits seit den sechziger Jahren sei bekannt, dass Nitrosamine beim Vulkanisieren von Gummiprodukten entstehen können. Für Babysauger aus Kautschuk oder Lebensmittel gebe es deswegen scharfe Grenzwerte, so die Organisation. Diese gebe es jedoch nicht für Luftballons, obwohl laut BfR beim Aufblasen oder Lutschen gerade Kinder erhebliche Mengen Nitrosamine aufnehmen könnten.