Ein entsprechendes Arbeitsprogramm blockierten Australien, Kanada und das Gastgeberland Malaysia. Auch die USA versuchten, Fortschritte auf der Konferenz zu untergraben, obwohl sie kein Vertragsstaat der CBD sind, so die Kritik. Sie wehrten sich massiv gegen Schutzgebiete auf hoher See. "Der Schutz der letzten Urwälder und Meere liegt jetzt in den Händen der Staats- und Regierungschefs der reichen Industrielnder.", so Greenpeace-Waldexperte Martin Kaiser in Kuala Lumpur. Sie müssten den Entwicklungsländern bei der Einrichtung von Schutzgebieten finanziell deutlich unter die Arme greifen.
Weltweit sind nach Ansicht von Wissenschaftlern der Universität Cambridge für Schutzgebiete zusätzlich 20 Milliarden Euro jährlich erforderlich. Deutschland müsse sich nach Ansicht von Greenpeace mit einer Milliarde pro Jahr beteiligen, um das Artensterben bis 2010 deutlich zu verringern. Das Geld solle nach dem Willen der CBD verstärkt aus dem Etat der Entwicklungsarbeit kommen. Das deutsche Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit (BMZ) stelle aber bislang viel zu wenig Mittel für Arten- und Naturschutz bereit. "Solange Deutschland kein Geld für den Artenschutz auf den Tisch legt, ist sein inhaltliches Engagement auf der Konferenz fast wertlos", erklärt Kaiser.