Das Forscherteam schätzte für die in The Lancet veröffentlichte Studie in einem ersten Schritt die Strahlungsdosis, der Patienten durch jede Bestrahlung ausgesetzt sind. Anschließend sammelten die Wissenschaftler die Anzahl der Untersuchungen, die jährlich in 15 Industrienationen durchgeführt werden. Diese Daten wurden in ein Computermodell eingegeben. Das so genannte "Excess Relative Risk Model" wurde von Daten abgeleitet, die von japanischen Überlebenden der Atombomben stammen.
Es zeigten sich laut NewScientist weltweit deutliche Unterschiede in der Anzahl der Krebserkrankungen, die auf Röntgenstrahlung zurückgeführt werden können. In Großbritannien war der Prozentsatz mit 0,6 am geringsten. Amerika lag bei 0,9 Prozent. In Japan erhöhte sich der entsprechende Wert auf 3,2 Prozent. Berrington schätzt, dass in den untersuchten Ländern jährlich rund 18.500 Krebserkrankungen durch den Einsatz von Röntgenstrahlen verursacht werden.
In Amerika stieg der Einsatz von Röntgenstrahlen seit den frühen 80er-Jahren um 20 Prozent an. Der steigende Einsatz der Computertomografie trägt ebenfalls zu der erhöhten Strahlenbelastung bei. Diese Beobachtungen regten Berrington und ihre Kollegin Sarah Darby dazu an, eine ältere Studie zu den von Röntgenstrahlen verursachten Risiken auf den aktuellen Stand zu bringen. 1981 schätzten die Wissenschaftler, dass 0,5 Prozent aller Krebstodesfälle in Amerika auf den Einsatz medizinischer Röntgenstrahlen zurückzuführen waren.