Britische Forscher haben nach einer im Journal of Applied Toxicology veröffentlichten Studie in 18 von 20 Brustkrebsproben Paraben (para-hydroxy-Benzoesäure) nachweisen können. Die chemische Substanz wird als Konservierungsmittel in Deodorants, Körpersprays, Kosmetika und Arzneimitteln verwendet und hat eine dem weiblichen Hormon Östrogen ähnliche Aktivität. Östrogen wiederum gilt als Wachstumsfaktor für Brustkrebs. Die britische Studie zeigte auf, dass im Brustkrebsgewebe von Frauen, die Deodorants benutzen, Paraben nachweisbar ist. Die Forscher hatten Frauen untersucht, die häufig ihre Achselhaare rasierten und danach Deodorants verwendeten.
Die Forschungsergebnisse, die erst vor kurzem veröffentlicht wurden, widersprechen einer Studie, die vor knapp vier Jahren durchgeführt wurde. Damals konnten die Forscher vom Fred Hutchinson Cancer Research Center keinen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Deos, der Achselrasur und einem erhöhtem Brustkrebsrisiko nachweisen. Die aktuelle Studie könne nur Anlass zu weiteren wissenschaftlichen Nachforschungen sein.
Die DKG sieht es als unwahrscheinlich an, die Aufnahme von Paraben an anderer Stelle als im Bereich der brustnahen Achselhöhle zu Brustkrebs führen kann. Die Substanz werde im Körper abgebaut und könne somit nicht über das Blut in das Brustdrüsengewebe gelangen, meint die DKG.
Die krebsauslösende Wirkung ist damit noch nicht belegt und muss in weiteren Analysen abgeklärt werden. Bis zur endgültigen Klärung empfiehlt die DKG allerdings, auf Paraben-haltige Deodorants zu verzichten und gegebenenfalls das Produkt zu wechseln. Das in den Tumoren nachgewiesene Konservierungsmittel ist aber nur in wenigen Deodorants enthalten.