Die Referenten waren sich anlässlich einer Podiumsdiskussion zur Grünen Woche auf dem ErlebnisBauernhof in Halle 3.2 der Messe Berlin einig: Das Potenzial für die weitere nachhaltige Entwicklung des Standortes Deutschland, die Verminderung der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und die neuen Marktchancen für die heimische Landwirtschaft seien drei ganz wesentliche Vorteile dieser Richtung weisenden Innovation.
Laut Dr. Kaeb weist der Markt für biologisch abbaubare Kunststoffe eine starke Dynamik auf. Zwar liege der Anteil des "Bio-Plastiks" an den insgesamt in Deutschland jährlich verbrauchten 40 Millionen Tonnen Kunststoff heute erst bei einem Promille, aber der Absatz habe sich in den letzten Jahren jedes Jahr verdoppelt und betrage heute bereits rund 35.000 Tonnen jährlich.
Angesichts der effizienten landwirtschaftlichen Produktion in Deutschland prognostizierte Werner Hilse für die nähere Zukunft ein Potenzial von etwa 100.000 Hektar, die von der bislang üblichen Nahrungsproduktion freigestellt und für die Erzeugung von Rohstoffen für "nachwachsendes Plastik" genutzt werden könnten.
Mit Blick auf die z.T. noch ungeklärten Rahmenbedingungen für das Recycling von biologisch abbaubarem Kunststoff verlieh Staatssekretär Berninger seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich Bund und Länder rasch auf entsprechende Regelungen einigen könnten.
So sperrten sich derzeit noch einige Bundesländer gegen die Freigabe der Kompostierung von biologisch abbaubarem Plastik, weil befürchtet werde, dass eine Vermischung mit herkömmlichem Plastik und damit eine Verunreinigung des Kompostes erfolgen könne. In diesem Zusammenhang, so Berninger, könnte z.B. über eine entsprechende Kennzeichnung nachgedacht werden.
Alle Referenten waren sich einig, dass die verstärkte Markteinführung von Produkten aus biologisch abbaubarem Plastik, die Gestaltung von geeigneten Rahmenbedingungen und die umfassende Information der Verbraucher Ziele darstellten, die gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten lohnten.