Doris Tropper, stellvertretende BUND-Vorsitzende: "Das Qualitätsmerkmal 'gentechnikfrei' wird bald so wertvoll sein wie nie. Denn die Mehrheit der Verbraucher will keine Gentechnik auf dem Teller. Auch große Handelsketten haben sich gegen Gen-Food ausgesprochen. Wenn die Landwirte sich, die Verbraucher und die Natur vor unkalkulierbaren Risiken schützen wollen, können sie jetzt die Initiative ergreifen und der Gentechnik eine klare Absage erteilen. Das sichert ihnen die Märkte der Zukunft."
Der von Agrarministerin Künast kürzlich vorgelegte Entwurf für ein neues Gentechnikgesetz sei keine ausreichende Grundlage, um die gentechnikfreie Landwirtschaft zu sichern. Entscheidende Punkte wie die "gute fachliche Praxis" und das Monitoring des Anbaus blieben bislang ungeklärt. Informationen zu den Standorten gentechnisch veränderter Felder seien weiter nur schwer zugänglich. Jene Bauern, deren Felder und Ernten gentechnisch verunreinigt wurden, müssten zudem selbst nachweisen, wer diese Schäden verursacht hat.
Doris Tropper: "Künast muss das Gentechnikgesetz dringend nachbessern, weil es in seiner jetzigen Form keinen ausreichenden Schutz vor gentechnischer Verunreinigung bietet und dem Verursacherprinzip widerspricht. Geschädigte Bauern dürfen nicht die Beweislast dafür aufgebrummt bekommen, wer ihre Felder eigentlich verunreinigt hat. Bei der Haftung müssen die weltweit agierenden Gentechnikkonzerne in die Verantwortung genommen werden."