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EU-Beitrittsstaaten

EU-Agrarpolitik gefährdet biologische Vielfalt

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Der Naturschutzbund NABU und sein europäischer Dachverband BirdLife International haben vor einem dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt im Zuge der Einführung der europäischen Agrarpolitik in den EU-Beitrittsstaaten gewarnt. Sollte die EU-Agrarpolitik in den neuen Mitgliedstaaten unverändert übernommen werden, sei ein Zusammenbruch wichtiger Populationen europaweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu befürchten, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. In einer aktuellen Studie habe BirdLife nachweisen können, dass die Bestände vieler in Europa vorkommender Feldvogelarten wie Feldlerchen, Kiebitze oder Goldammern seit 1980 als Folge der intensiven Landwirtschaft bereits um 30 Prozent zurück gegangen seien.


Dieser Negativtrend könne den mittel- und osteuropäischen Staaten noch bevorstehen. Die Verbände appellierten daher an die Europäische Union und ihre Beitrittsländer, die Förderung des Umwelt- und Naturschutzes sowie der ländlichen Entwicklung zum Kern der zukünftigen Agrarpolitik auszubauen. "Anstatt um Milchquoten und Ausgleichszahlungen zu feilschen, sollen die neuen Mitglieder die Chancen der ländlichen Entwicklung zum Erhalt von Landwirtschaft und Umwelt stärker nutzen", sagte Tschimpke.

"Seit mehr als drei Jahrzehnten wird die biologische Vielfalt in der EU durch die EU-Agrarpolitik systematisch vernichtet", sagte Graham Wynne, Chief Executive der britischen Royal Society for the Protection of Birds (RSPB). Am Vorkommen bestimmter Vogelarten könne man die Außengrenzen der Länder der Gemeinsamen Agrarpolitik festlegen. "Daher müssen die Beitrittsländer die Lehren aus dieser Politik ziehen", so Wynne. "In Polen kommen zur Zeit fast 20 Prozent der europäischen Bestände von Weißstorch, Rebhuhn und Kiebitz vor", erklärte Przemek Chylarecki, Präsident von BirdLife in Polen (OTOP). Wenn die umweltgerechte Landwirtschaft nicht stärker gefördert würde, gäbe es nicht viel Hoffnung für die biologische Vielfalt in Polen.

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