Dieser Negativtrend könne den mittel- und osteuropäischen Staaten noch bevorstehen. Die Verbände appellierten daher an die Europäische Union und ihre Beitrittsländer, die Förderung des Umwelt- und Naturschutzes sowie der ländlichen Entwicklung zum Kern der zukünftigen Agrarpolitik auszubauen. "Anstatt um Milchquoten und Ausgleichszahlungen zu feilschen, sollen die neuen Mitglieder die Chancen der ländlichen Entwicklung zum Erhalt von Landwirtschaft und Umwelt stärker nutzen", sagte Tschimpke.
"Seit mehr als drei Jahrzehnten wird die biologische Vielfalt in der EU durch die EU-Agrarpolitik systematisch vernichtet", sagte Graham Wynne, Chief Executive der britischen Royal Society for the Protection of Birds (RSPB). Am Vorkommen bestimmter Vogelarten könne man die Außengrenzen der Länder der Gemeinsamen Agrarpolitik festlegen. "Daher müssen die Beitrittsländer die Lehren aus dieser Politik ziehen", so Wynne. "In Polen kommen zur Zeit fast 20 Prozent der europäischen Bestände von Weißstorch, Rebhuhn und Kiebitz vor", erklärte Przemek Chylarecki, Präsident von BirdLife in Polen (OTOP). Wenn die umweltgerechte Landwirtschaft nicht stärker gefördert würde, gäbe es nicht viel Hoffnung für die biologische Vielfalt in Polen.