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Nur Peugeot vorbildlich

Auto-Industrie verzögert Rußfilter weiter

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Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert das mangelnde Engagement der deutschen Autohersteller für den Rußfilter in Dieselfahrzeugen. Obwohl die Unternehmen anlässlich der Internationalen Automobilausstellung IAA im September vor allem auf Druck der Umweltverbände zugesagt hätten, mehr Modelle mit der gesundheitsschützenden Technik auszustatten und anzubieten, gebe es bisher nur die C- und E-Klasse von Mercedes mit Dieselrußfilter zu kaufen - und das nur gegen hohen Aufpreis. Auch bei den Ankündigungen für das nächste Quartal zeichne sich kein Durchbruch ab. Zudem fehlten Kleinwagen mit Partikelfiltern im Angebot der deutschen Hersteller völlig.


"Wenn die deutschen Autohersteller meinen, sie könnten mit leeren Versprechungen die Probleme mit krankmachendem Dieselruß von der Tagesordnung drängen, irren sie sich gewaltig", sagte Hermann-Josef Vogt, Mitglied im VCD-Bundesvorstand. Er kündigte an, sein Verband werde weiterhin darüber informieren, welche Modelle mit Rußfilter zu welchen Konditionen auf dem Markt.

Insbesondere Ford habe die offizielle Ankündigung, den Focus C-MAX TDCi 1.6 noch im Herbst 2003 mit Partikelfilter und Schadstoffgrenzwert Euro 4 auszuliefern, nicht wahr gemacht. Dieses Modell sei bis heute nicht erhältlich und erst für Frühjahr 2004 angekündigt. "Das ist eine miserable Unternehmenspolitik und Irreführung der Kunden", kritisiert Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD.

Einzig der Hersteller Peugeot, Vorreiter in Sachen Partikelfilter, biete eine große Modellpalette mit Partikelfilter an und verlange dafür auch keinen Aufpreis. "Peugeot betreibt die richtige Strategie, sowohl für die Umwelt als auch für das Unternehmen", lobt Lottsiepen. Seit Einführung der Technik im Jahr 2000 habe Peugeot bereits 490.000 Fahrzeuge mit Filter verkauft, davon rund 50.000 in Deutschland. Dieser Erfolg solle für die deutschen Hersteller eigentlich Anreiz genug sein. Statt dessen versuchten sie, ihre Blockadementalität auf politischer Ebene fortzusetzen.

"Jetzt agitiert die Autoindustrie auf allen Ebenen gegen einen anspruchsvollen neuen Schadstoff-Grenzwert Euro 5", kritisiert Lottsiepen. "Daran wird wieder einmal deutlich, wie weit gewünschtes Image und Wirklichkeit bei den Automanagern auseinanderliegen." Wenn sich die Autoindustrie in dieser Frage durchsetze, dürften auch in Zukunft rund 100 mal mehr Rußpartikel von Dieselfahrzeugen ausgestoßen werden als mit der aktuellen Filtertechnologie. Der VCD fordert daher einen EU-Grenzwert, der sich an der Gesundheit der Menschen und am technisch Machbaren orientiert. Ein entsprechender Vorschlag des Umweltbundesamtes liege vor. Danach sollen für Diesel- und Benzin-Pkw gleich strenge Schadstoffgrenzwerte gelten.

Der VCD hat alle Informationen über Diesel-Pkw mit Rußfilter in einer aktuellen Liste zusammengestellt und die Fahrzeuge einem Öko-Check nach dem Muster der jährlich erscheinenden VCD Auto-Umweltliste unterworfen. Danach ist der Peugeot 307 Hdi FAP 135 der zur Zeit umweltverträglichste Diesel-Pkw auf dem Markt. Auf Platz zwei liegt das gleiche Fahrzeug in der Kombi-Version. Auf dem dritten Platz folgt der Toyota Avensis D-Kat, bei dem der Filter allerdings 800 Euro Aufpreis kostet. Die Liste stellt der Verband im Internet zur Verfügung.

Der VCD rät allen Autokäufern von Dieselfahrzeugen ohne Rußfilter dringend ab. Nicht nur aus Verantwortung für Umwelt und Gesundheit, sondern auch aus ökonomischen Gründen gebe es keine Alternative zum Rußfilter. Denn der Wertverlust für Fahrzeuge ohne Filter sei in den kommenden Jahren überproportional hoch. Das prognostiziere auch die Gebrauchtwagen-Wertanalyse der Eurotax-Schwacke GmbH, die mit der Schwacke-Liste seit vielen Jahren Marktführer bei der Bewertung von Gebrauchtwagen ist. Danach würden sich die derzeitigen Mehrkosten für den Partikelfilter schon nach zwei Jahren bezahlt machen. "Die Autoindustrie sollte die finanziellen Interessen ihrer Kunden ernst nehmen und schnellst möglich Partikelfilter in allen Fahrzeugklassen serienmäßig anbieten", fordert Lottsiepen.

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