Im Bundesrat gehe es am kommenden Freitag im Zusammenhang mit einer ohnehin anstehenden Novellierung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung nicht um eine Absicherung der herkömmlichen Käfighaltung, sondern um eine "vorurteilsfreie Überprüfung der möglichen Alternativen" durch die Freiland- und Bodenhaltung sowie die so genannte Kleingruppenhaltung, sagte Born. Wie erste Ergebnisse begleitender Untersuchungen zeigten, gebe es gerade aus der Sicht des Tierschutzes Probleme auch bei der Boden- und Freilandhaltung. Tierschützer kritisieren auch die so genannten ausgestalteten Käfige, auf die sich der DBV bezieht und die der Bundesrat unbegrenzt erlauben will, als Tierquälerei.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) verlangt von Bund und Ländern, alle Alternativen zur Käfighaltung "vorurteilsfrei zu prüfen" und danach zu entscheiden. Die "Vorverurteilung" gerade der Kleingruppen oder Kleinvolièren solle vermieden werden, so der Lobbyverband, da diese Haltungsform offenbar am ehesten in der Lage sei, artgerechtes Verhalten der Hennen wie Scharren, Staubbaden und Aufsitzen auf Stangen mit einer "ökonomisch wettbewerbsfähigen Produktion" zu verbinden. Tierschutzverbände sehen nur Boden- und Freilandhaltung als tiergerechte Haltungssysteme an. Und in anderen Ländern sind Käfig-Eier bereits verboten, ohne dass die Hennenhaltung unwirtschaftlich geworden wäre.