Die zunehmende Verbreitung des World Wide Web werde durch eine Reihe von Faktoren wie Regierungspolitik oder freien Wettbewerb angetrieben, heißt es in der Studie. Als Beispiel wird Yima, eine Stadt in der ländlichen Provinz Henan angeführt. Hier wetteiferten seit Ende der 90er-Jahre eine Bergbau-Gesellschaft und die örtliche Niederlassung der chinesischen Telekom-Behörde um die Gunst der Internet-Kunden. Das Resultat wären niedrigpreisige Angebote und ein Boom bei Internet-Kaffees: So gab es zu Beginn des Vorjahres in Yima bereits 60 derartige Lokalitäten. Dies in einer Stadt, wo das durchschnittliche Einkommen 500 Dollar pro Jahr betrage und die Mehrzahl der Bürger keinen Computer habe.
Generell habe Internet einen größeren Einfluss auf die chinesische Gesellschaft als bisher gedacht und werde eine zunehmende Herausforderung für das kommunistische Regime darstellen. So gestehen zwar 85 Prozent der von den Forschern befragten Bürger der Regierung eine Rolle bei der Kontrolle des World Wide Web zu. Weniger als 13 Prozent befürworten aber, dass die Regierung politische Inhalte überwacht und eine überwiegende Mehrheit sieht das Internet generell als Medium, das größere Freiheit und die Kritik der Regierung ermöglicht. Von den insgesamt 69 Millionen chinesischen Internet-Usern ist die Mehrzahl (56 Prozent) männlich und zwischen 17 und 24 Jahren alt (58 Prozent). Nahezu 40 Prozent der User seien allerdings arbeitslos oder Studenten und verfügten somit über kein monatliches Einkommen. Das dämpfe vor allem den E-Commerce im Reich der Mitte erheblich, so die Studie. So hätten erst 20 Prozent der User online Einkäufe getätigt.