Dieser "letter of intent" sei zwar noch nicht rechtsverbindlich, aber zumindest die erste wichtige Hürde auf dem Weg zu einer Bürgschaft des staatlichen Kreditversicherers Hermes. "Die in den nächsten Wochen anstehende Entscheidung ist richtungsweisend für oder gegen staatliche Unterstuetzung von Atomexporten", meint Richter. Bei dem angebotenen Reaktortyp handele es sich um den Einstieg in die nächste Generation von Atomkraftwerken. "So etwas darf ein Land nicht unterstützen, das gerade anfaengt, sein Atomausstiegsgesetz umzusetzen!"
Zudem befürchtet die Organisation einen Präzedenzfall: Würde die Bürgschaft für den Neubau des finnischen AKW erteilt, wäre dies der Dammbruch für noch anhängige sowie zukünftige Bürgschaftsanträge für Atomexporte. Denn von einer Anfang 2000 präsentierten Liste mit Anträgen für Exporte für 14 Atomkraftwerke seien elf Anträge bisher nicht abgelehnt worden, sondern ruhten. "Zu den Leichen im Keller gehören Anträge wie z.B. für den Bau des brasilianischen Atomkraftwerkes Angra 3", erklärt Barbara Happe von urgewald, und auch in Osteuropa stünden weitere AKW-Projekte an.