DIE Internet-Zeitung
Besonders Kinder gefährdet

Bündnis für Verbot von Streubomben gegründet

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85 Nicht-Regierungs-Organisationen aus 42 Ländern haben am Donnerstag in Den Haag die "Cluster Munition Coalition (CMC)" gegründet. Sie fordern ein Verbot von Streubomben, sogenannten Clusterbomben, wie sie in letzter Zeit etwa im Kosovo, in Afghanistan und im Irak massiv eingesetzt wurden, da diese Bomben insbesondere Kinder in großer Zahl verstümmeln und töten: 40 Prozent habe im Irak die sogenannte Fehlerquote betragen - jeweils vier von zehn Sprengkörpern, von denen jede Bombe Hunderte enthält, explodierten nicht sofort, sondern stellen eine tödliche Gefahr insbesondere für spielende Kinder dar. "Die eine Hälfte der Menschen, die in den letzten Jahren durch Überreste des lang vergangenen Krieges in Kambodscha getötet oder verletzt wurden, waren Opfer von Landminen - die zweite Hälfte jedoch Opfer von anderen nicht explodierten Sprengkörpern", sagte in Den Haag die Vertreterin der kambodschanischen Landminenkampagne, Denise Coghlan.


Clusterbomben wurden auch in diesem Jahr im Irak wieder eingesetzt, laut Human Rights Watch sogar noch in zehn mal größerem Umfang als in Afghanistan. Im Gegensatz zu Anti-Personen-Minen gibt es für diese Waffen noch kein Verbotsabkommen. Deshalb trafen bei der Konferenz in Den Haag Organisationen zusammen, die bereits im Rahmen der Internationalen Landminenkampagne mit dem Ottawa-Abkommen zum Verbot von Anti-Personen-Minen viel erreicht haben. Zur Gründungskonferenz kamen u.a. VertreterInnen von Pax Christi, Landmine-Action UK, Handicap International, IKRK, Human Rights Watch, Diana Memorial Fund sowie von Gruppen der Landminenkampagne in betroffenen Ländern wie Kambodscha, Sri Lanka, Pakistan oder Russland.

Die CMC fordert das Verbot von Produktion und Einsatz von Clustermunition, zumindest so lange humanitäre Risiken nicht vermieden werden können. Diejenigen, die explosive Kriegsreste verursacht haben, sollen auch für die Folgen zur Verantwortung gezogen werden. Generell müsse die Unterstützung der durch explosive Kriegsreste betroffenen Menschen deutlich verstärkt werden.

In den Genfer Verhandlungen über konventionelle Waffen, die in der nächsten Woche beginnen, will die neu gegründete Koalition darauf drängen, dass endlich konkrete Verpflichtungen beschlossen werden.

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