Die Kommunen müssten finanziell so ausgestattet werden, dass sie ihrer Verantwortung als öffentliche Träger der Tageseinrichtungen für Kinder besser gerecht werden können. Daher sollte der Schwerpunkt von der finanziellen Förderung von Ehe und Familie auf Investitionen in die Infrastruktur für Familien verlagert werden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei die Entscheidung der Bundesregierung, pro Jahr 1,4 Milliarden Euro für Ausbau und Verbesserung von Tageseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Es gebe keinen Grund, länger zu warten. Das Geld müsse möglichst bald fließen.
Kinder brauchten Bildung von Anfang an, denn die soziale Chancengleichheit kann durch frühkindliche Bildung gefördert werden. Eltern brauchten die leichtere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Notwendig seien deshalb bedarfsgerechte und wohnortnahe, pädagogisch qualifizierte sowie verlässliche und gleichzeitig flexible Tageseinrichtungen für Kinder. Das sei nicht nur für die Gleichstellung von Frauen und Männern von zentraler Bedeutung, sondern auch ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Wenn Deutschland den Anschluss an die internationalen Standards der frühkindlichen Bildung nicht vollends verlieren wolle, müsse die Politik schleunigst die Rahmenbedingungen für die pädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten verbessern. Die Konzepte lägen auf dem Tisch. In fast allen Bundesländern gebe es seit einigen Wochen Bildungspläne für die Kindergärten. Ohne eine bessere Ausbildung der Erzieherinnen und eine entsprechende Ausstattung der Einrichtungen könnten diese jedoch nicht in die Praxis umgesetzt werden. Es sei jetzt die Aufgabe von Ministerin Schmidt, einen Stufenplan zur Realisierung und Finanzierung der Bildungsreform für die Kleinen zu erarbeiten.