Der Menschenrechtsdiskurs solle als politisches Instrument verstanden und auf politisch-rechtlicher Ebene eingesetzt werden, so Würth. Die primär kulturelle und religiöse Kodierung von Politik behindere die Diskussion über menschenrechtliche Verpflichtungen. Die Islamwissenschaftlerin forderte eine stärkere Professionalisierung der deutschen Menschenrechtspolitik gegenüber islamisch geprägten Ländern. So sei zum Beispiel die Entwicklung von regional- und länderspezifischen Strategien notwendig. Zudem sei es sinnvoll, die bilaterale Menschenrechtspolitik mit den Dialog-Bemühungen der EU zu koordinieren. Eine Qualitätssicherung lasse sich durch "Monitoring" und Evaluierung erreichen, so die Islamwissenschaftlerin.
Der Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, Heiner Bielefeldt, plädierte für einen Menschenrechtsdiskurs, der vor allem auf die Umsetzung der internationalen Menschenrechtsabkommen zielen solle. Denn die meisten islamisch geprägten Staaten hätten sich zur Einhaltung dieser Abkommen verpflichtet, so Bielefeldt. "Die islamisch geprägten Staaten müssen sich an denselben menschenrechtlichen Standards messen lassen wie alle anderen Staaten auch."