Der Nürnberger Kultreporter betonte, er sei "sehr unzufrieden" über die Umstände, die ihn zum Verzicht auf seinen Parlamentssitz gezwungen hätten. Die bayerische SPD und der BR hätten ihn bis vor kurzem im Glauben gelassen, dass es einen Kompromiss zwischen Mandat und Mikrofon geben werde. "Ansonsten hätte ich mich doch gar nicht erst wählen und schon am 17. Juli von der Landesliste streichen lassen. Danach ging das nicht mehr", sagte Koch. Er habe erst zwei Tage nach der Wahl von der Dienstanweisung erfahren. Der 61-Jährige verzichtet allerdings auf eine gerichtliche Überprüfung der Angelegenheit: "Das tu' ich mir im Alter nicht mehr an."
CSU-Fraktionschef Alois Glück betonte, die Unvereinbarkeit von Landtagsmandat und Tätigkeit als Sportreporter sei eine Entscheidung der Leitung des Bayerischen Rundfunks. "Die CSU hat auf die Entscheidung der Intendanz keinen Einfluss genommen", versicherte Glück. Koch habe die prinzipielle Position der BR-Führung und der ARD vor der Wahl gekannt. "Es ist seine Aufgabe und die der SPD, den Verzicht auf das Mandat den Wählerinnen und Wählern in Mittelfranken zu begründen", sagte der CSU-Politiker.
BR-Intendant Gruber betonte, Koch könne ab sofort wieder "in seiner unverwechselbaren Art als Markenzeichen der Fußballreportage" im Radio auftreten. "Das freut mich als Intendant und als Fußballfan", sagte Gruber. Während des Wahlkampfes hatte Koch eine Zwangspause einlegen müssen. Er fehlte deshalb seit Beginn der Bundesliga-Saison auch in der legendären ARD-Konferenzschaltung am Samstagnachmittag.
Koch hatte bei der Landtagswahl am vergangenen Sonntag mehr als 54 000 Stimmen erhalten. Der politische Senkrechtstarter ohne eigenen Wahlkreis schob sich damit sogar vor die Listenführerin und mittelfränkische SPD-Spitzenkandidatin Christa Naaß.