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Studie bestätigt: Erdgas als Kraftstoff ist umweltpolitisch sinnvoll

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Welchem Kraftstoff gehört die Zukunft? Mit dieser Frage beschäftigte sich das renommierte Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH im Rahmen einer jetzt abgeschlossenen Studie. Das Ergebnis: der Einsatz von Erdgas als alternativem Kraftstoff ist umweltpolitisch sinnvoll und energiewirtschaftlich realisierbar. Basis der Studie, die auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2003 in Frankfurt am Main an Bundesumweltminister Jürgen Trittin übergeben wurde, ist eine dynamische Systemanalyse zukünftiger Kraftstoffoptionen: Biofuels, synthetische Kraftstoffe (GTL = gas to liquids), Biogas, Erdgas und Wasserstoff.


Vor allem im Wasserstoff, der mit Hilfe zusätzlicher, möglichst regenerativer Energiequellen erzeugt werden muss, sehen Fachleute und weite Teile der Industrie den Kraftstoff für die Mobilität der Zukunft. Doch das Wuppertal Institut widerlegt Hoffnungen auf eine baldige Verfügbarkeit eines sauberen Kraftstoffs ohne Umweltwirkungen.

"Der forcierte Einstieg in eine Wasserstoff-Wirtschaft ist in den nächsten 30 bis 40 Jahre ökologisch nicht sinnvoll. Auf absehbare Zeit ist es effizienter, den regenerativ erzeugten Strom direkt zu nutzen und nicht für die Wasserstoff-Produktion zu verwenden", so Prof. Dr. Peter Hennicke, Präsident des Wuppertal Instituts. "Während mit einer Kilowattstunde regenerativem Strom im Auto eine Minderung von zirka 190 g CO2/kWh erreicht werden kann, bringt der Einsatz der gleichen kWh im Kraftwerkspark eine Reduktion von knapp 600 g CO2, das heißt die Umweltwirkung ist zurzeit rund dreimal so hoch. Im Zuge deutlicher Effizienzsteigerungen wird sich diese Schere zunehmend schließen." Die Wasserstoff-Forschung müsse deshalb fortgesetzt und die erforderlichen Infrastrukturen langfristig vorbereitet werden.

Eine Förderung sei somit zurzeit vor allem bei denjenigen Kraftstoffalternativen sinnvoll, die schon in der Übergangsphase einen Klimaschutzbeitrag leisten, dann als Quelle für die Gewinnung von Wasserstoff genutzt werden und später zu einer regenerativ-basierten Wasserstoff-Produktion beitragen könnten. Die Studie sieht hier das Erdgas als eine wichtige Alternative, die zusammen mit Bio- Kraftstoffen eine Diversifizierung der heutigen Kraftstoffversorgung mit Diesel und Benzin ermöglicht. Bereits heute wird der zu Versuchszwecken zur Verfügung stehende Wasserstoff praktisch vollständig aus Erdgas hergestellt.

Der Einsatz von Erdgas als Kraftstoff in Fahrzeugen kann jedoch schon heute zu einer erheblichen Reduktion der klimarelevanten Gase beitragen. Von allen fossilen Energieträgern weist Erdgas bei der Verbrennung die günstigste CO2-Bilanz auf: Im Vergleich zu einem Benziner verursacht Erdgas bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid und trägt bis zu 80 Prozent weniger zur Smogbildung bei. Der Ausstoß von Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Ruß- und anderen Partikeln wird bei Erdgas nahezu vollständig vermieden.

Die von verschiedenen Fahrzeugherstellern favorisierten synthetischen Kraftstoffe bringen dagegen keine Entlastung der Umwelt, da die aufwändige Umwandlung vom Gas zum "Designer-Kraftstoff" negative Auswirkung auf dessen Kohlendioxid- und Energiebilanz hat. Aus Gründen des Klimaschutzes erscheint es deshalb einfacher und besser zu sein, Erdgas im Fahrzeug direkt zu nutzen, zumal Erdgas als Kraftstoff eine bereits heute verfügbare alternative Lösung und gleichzeitig Brücke zum Wasserstoff ist. Denn die Tankstelleninfrastruktur, die zurzeit durch die deutsche Gaswirtschaft für Erdgas kontinuierlich erweitert wird, könnte in ferner Zukunft auch für Wasserstoff genutzt werden.

Ebenso das Erdgasleitungssystem, das schrittweise für den Transport von Wasserstoff ausgebaut werden könnte. Ein Investment mit sowohl ökologisch als auch ökonomisch interessanten Langfrist-Perspektiven. In diesem Sinne spiele Erdgas auf dem Weg zum regenerativ erzeugten Wasserstoff eine wesentliche Rolle als Antriebsenergie, so Hennicke. Zudem ist Biogas als Kraftstoff eine sinnvolle Ergänzung zum Erdgas.

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