Die Bewertungen der Umweltentlastungen in der Studie stießen beim NABU allerdings auf Befremden. "Wer die Umwelteffekte eines einzelnen Wirtschaftsektors in Bezug zur Ökologie ganz Deutschlands setzt, muss sich den Vorwurf der Unseriosität gefallen lassen", so Billen. Die Studie setze die erzielten Treibhausgas-Reduktionen ins Verhältnis mit den Gesamtemissionen in Deutschland, wonach das Pfand den gesamten Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland um 0,04 Prozent vermindert habe. Wenn schon diese Beziehung gelten solle, dürfe nach Ansicht des NABU auch nicht verschwiegen werden, dass die für 2003 errechneten Umsatzeinbrüche der Branche im Bezug zum Bruttoinlandsprodukt auch nur genau 0,04 Prozent ausmachten. "Das große Dosenscheppern zum Ungleichgewicht zwischen Wirtschaftlichkeit und ökologischem Nutzen ist reine Suggestion", so Billen. Unabhängig von der Studie habe das Pflichtpfand nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine Akzeptanzseite, denn die positiven Auswirkungen seien mit Zustimmung der Bevölkerung erreicht worden.
Prognos-Dosenstudie belegt Umweltentlastung durch Mehrweg
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In der Diskussion um die Auswirkungen des Dosenpfandes hat der Naturschutzbund NABU darauf hingewiesen, dass die umstrittene Prognos-Studie ein Beleg für die Umweltentlastung durch verstärkte Nutzung von Mehrweg-Getränkeverpackungen sei. "Wer immer Politik mit Auftragsstudien machen will, muss auch die ganze Wahrheit der Ergebnisse vertreten", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. So errechne Prognos für die Zeit seit Inkrafttreten der Pfandpflicht Anfang 2003 beispielsweise eine Reduktion der Treibhausgase von beachtlichen 14 Prozent auf dem Verpackungssektor. Bemerkenswert sei dieses Ergebnis vor allem aufgrund der Tatsache, dass bei der Berechnung die ökologisch ungünstigste Mehrwegvariante und vorteilhafteste Einwegvariante berücksichtigt wurden.