Die Schleuderpreisstrategie vor allem der Discounter hat den Bio-Markt mit voller Wucht erfasst. Vor dieser Entwicklung warnte der Ökobeauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, schon seit einiger Zeit. Der DBV hat im Rahmen seiner bundesweiten Aktionen "Lebensmittel sind mehr wert" in den vergangenen Monaten den anhaltenden Preisverfall von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln immer wieder thematisiert. Nach Überzeugung des DBV muss der Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels ein gleichgewichtiger Partner auf Seite der Molkereien gegenüberstehen, um sowohl im Bio- als auch im konventionellen Bereich stabilere Preise für die Bauern zu sichern.
Deshalb ist auch die Politik gefordert, im Sinne einer nachhaltigen Verbraucherschutzpolitik kartellrechtliche Vorkehrungen zu treffen und Angebotsbündelungen der Molkereien zuzulassen. Die augenblickliche Aktion der Bio-Milcherzeuger macht deutlich, dass nicht nur die konventionellen Landwirte mit dem Rücken zur Wand stehen. Immer mehr heimische Landwirte müssen bei diesen Preiskonstellationen ihre Höfe aufgeben. Zwangsläufig ansteigende Nahrungsmittelimporte sind aber kein Beitrag zur Belebung des Arbeitsmarktes noch zur Sicherung hoher Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutzstandards.
Der Deutsche Bauernverband wird aufgrund dieser für Landwirte und Verbraucher gleichermaßen verhängnisvollen Entwicklung seine bisherigen Aktivitäten intensivieren, um sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene dem ruinösen Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel Einhalt zu gebieten.