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Kaum Hilfe möglich

Zahl der verwundeten Zivilisten in Liberia steigt

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Angesichts der schweren Kämpfe und Plünderungen in der liberianischen Hauptstadt Monrovia berichtet die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, dass die Zahl verwundeter Zivilisten ansteigt. Allein am Montag hätten die Mitarbeiter der Organisation 155 Patienten behandelt und 13 Todesfälle gezählt. Zum dritten Mal innerhalb von zwei Monaten seien Tausende Vertriebene erneut auf der Flucht vor den Kämpfen in der Hauptstadt. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht mit Zeugenaussagen werden alle Konfliktparteien aufgefordert, die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung einzustellen.


"Jeden Tag hören wir von unseren Patienten entsetzliche Geschichten", erklärt die medizinische Koordinatorin Nathalie Civet in Monrovia. Willkürliche Gewalt, Vergewaltigungen und Vertreibung gehörten für die Menschen zur Tagesordnung. Die derzeitigen Kämpfe in Monrovia verschlimmerten

die Situation erneut. In der Hauptstadt und in den Lagern außerhalb fehlten Nahrungsmittel und medizinische Hilfe. Die prekäre sanitäre Lage habe zudem zu einem Cholera-Ausbruch geführt. Darüber hinaus zeigten immer mehr Menschen Anzeichen von Unterernährung.

Laut Ärzte ohne Grenzen gibt es im ganzen Land kein einziges funktionierendes Krankenhaus mehr. Vor sechs Wochen hatten humanitäre Hilfsorganisationen noch Zugang zu einem Viertel des Landes, derzeit nur zu einem einzigen Stadtteil Monrovias. Die Mehrheit der Liberianer bleibe bei den Kämpfen sich selbst überlassen.

Der von der Organisation herausgegebene, 28 Seiten umfassende Bericht "Liberian Stories" gibt Aufschluss über die Erfahrungen vieler Liberianer während des jahrelangen Krieges. Die Menschen berichteten über willkürliche Gewalt, Plünderungen, Vergewaltigung, Zwangsrekrutierung und familiäre Trennungen. Zudem würden die Regierungen der Nachbarländer aufgefordert, die Grenzen für Flüchtlinge offen zu halten und ihnen angemessenen Schutz und Hilfe zu bieten.

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