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Entwurf für EU-Verordnung

Schluss mit falschen Gesundheits-Angaben bei Lebensmitteln

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Bald könnte es vorbei sein mit Werbung für fragwürdige Gesundheitseffekte von Lebensmitteln: EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne hat einen Verordnungsentwurf zu ernährungs- und gesundheitsbezogenen Angaben in der Lebensmittelwerbung vorgelegt. "Der Entwurf bereitet dem jahrelangen Gerangel um mehr Klarheit und Wahrheit bei den Werbeaussagen ein Ende und schützt den Verbraucher vor Täuschung und Irreführung bei Lebensmitteln", freut sich Edda Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).Zahlreiche wissenschaftlich nicht hinreichend belegte Aussagen gaukelten den Verbrauchern derzeit vor, sie würden ein vermeintlich gesundes Lebensmittel konsumieren. Der vzbv fordert die Bundesregierung und die deutschen Vertreter im Europäischen Parlament auf, den Kommissionsentwurf uneingeschränkt zu unterstützen. An die Lebensmittel- und Werbewirtschaft richtet der vzbv den Appell, ihre ablehnende Haltung aufzugeben und stattdessen einen selbstkritischen Dialog darüber führen, wo sie etwa bei der Bewerbung von Kinderlebensmitteln an die Grenzen ihrer Verantwortlichkeit stoßen.


Der Verordnungsentwurf regelt ernährungs- und gesundheitsbezogene Werbeaussagen, sogenannte "Health Claims". Allgemeine Werbeversprechungen wie "verbessert Ihr Wohlbefinden" oder "stärkt die Abwehrkräfte" sollen nicht mehr erlaubt sein, wenn sie nicht wissenschaftlich nachgewiesen sind. Das gleiche gilt auch für Angaben zur Gewichtsverminderung. Zudem soll es für spezifische gesundheitsbezogene Werbeaussagen wie "vermindert den Cholesterinspiegel", "entschlackt den Körper" oder "Kalzium stärkt die Knochen" besondere Auflagen geben: Diese müssen von der EU-Kommission nach einer wissenschaftlichen Prüfung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ausdrücklich genehmigt werden. Zudem sollen Lebensmittel, die viel Fett, Zucker oder Salz enthalten, künftig nicht mehr als "gesund" bezeichnet werden dürfen, selbst wenn ihnen durch Anreicherungen von Vitaminen oder Mineralstoffen ein vermeintlich gesundes Image verliehen wird.

Nach Einschätzung des vzbv wird mit Inkrafttreten der Verordnung insbesondere auch der Konsum vieler süßer und fettreicher Kinderlebensmittel und -getränke zurückgehen. Viele Produkte auf dem Markt hätten statt einer positiven Werbeaussage eher den Slogan "mit der extra Portion Zucker und Fett" verdient. Edda Müller: "Die Bewerbung solcher speziell für Kinder konzipierten Lebensmittel hat letztlich mit dazu beigetragen, dass sich bei Kindern schlechte Konsumgewohnheiten ausprägen und der Anstieg von Übergewicht und Adipositas gefördert wird."

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