Schon jetzt zeichnet sich laut BBU ab, dass von diesen Ausnahmeregelungen hauptsächlich Industrie- und Gewerbebetriebe profitieren werden, die zumeist bereits bestehende Fabrikationsstätten in Talauen erweitern wollen. Bei der Abwägung zwischen Arbeitsplatzerhalt ("Wohl der Allgemeinheit") und Hochwasservorsorge befürchtet der BBU ein erneutes "Einknicken" der Behörden. "Umwelt- und Naturschutzverbände sowie Bürgerinitiativen werden einen schweren Stand haben, wenn es gilt, gegen kommunale Industrieansiedlungsinteressen, erwartete Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplatzversprechen das Argument der Hochwasservorsorge hochzuhalten", prognostiziert Nikolaus Geiler vom Arbeitskreis Wasser.
"Es bleibt zu hoffen, dass die Versicherungsgesellschaften und die Rückversicherer rigider als der Gesetzgeber vorgehen werden: Drastische Prämienerhöhungen für das Bauen in (potenziellen) Überschwemmungsgebieten werden vielleicht den einen oder anderen Bauherren doch von einer Erweiterungs- oder Neubebauung in der Talaue abschrecken."