Die US-Bundesregierung hatte erst kürzlich die Einführung eines Registers beschlossen, das alle eingetragenen Bürger in Zukunft vor unerwünschten Werbeanrufen schützen soll. Bereits jetzt hätten ausreichend Leute in die Liste eingetragen, als dass für die Zukunft mit einer Gesamtanzahl von 60 Millionen eingetragenen Telefonnummern gerechnet werden könne. Ab dem ersten Oktober, also dem Zeitpunkt, ab dem das Programm startet, könne über jene Werbeanrufer, die trotzdem die auf der Liste eingetragenen Nummern anwählen, eine Strafe von 11.000 Dollar pro Anruf verhängt werden.
Ausgenommen von der Liste seien Nonprofit-Organisationen, Politiker und Institute, die Meinungsumfragen durchführen. Aber auch Unternehmen, die momentan noch eine geschäftliche Beziehung zu einem Kunden unterhalten, könnten diesen noch 18 Monate nach Start des Programmes telefonisch kontaktieren. Zu den durch die neu eingeführte Liste Betroffenen zählten hingegen vor allem Versicherungsunternehmen, Telekommunikationskonzerne und die Verkaufsstellen von Finanzdienstleistungsunternehmen.
Da das neue Gesetz den Bereich des Telefonmarketing in Zukunft stark einschränken werde, begeben sich die betroffenen Unternehmen bereits auf die Suche nach anderen Werbemaßnahmen. Dabei rücke vor allem die Möglichkeit der traditionellen Werbung, aber auch des Marketings über das Fernsehen und das Internet in den Vordergrund. So zweifeln Experten, ob die "do not call"-Liste überhaupt eine Erleichterung für die Bürger bringt, da die Werbung auch in Zukunft nicht gestoppt würde, sondern sich voraussichtlich nur auf andere Ebenen verlagere. Ebenso setzten die Unternehmen nun auf jene Bürger, die sich nicht in die Liste eingetragen haben und als solche an Werbeanrufen besonders interessiert sein könnten.