Bei den Verurteilten handelt es sich um den belgischen Journalisten und Mitarbeiter der französischen Wochenzeitschrift L'Express Thierry Falise sowie um den französischen Kameramann Vincent Reynaud. Zusammen mit den beiden europäischen Journalisten wurde auch der US-Staatsbürger laotischer Herkunft Naw Karl Mua zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Er gehört zur Minderheit der Hmong und hatte die beiden als Dolmetscher begleitet. Über das genaue Strafmaß in seinem Fall und das Schicksal der mitangeklagten vier laotischen Begleiter sei bis jetzt noch nichts bekannt.
"Wir sind empört über die außerordentliche Härte des Gerichts. Diese Farce von einem Prozess, bei dem das Schicksal der beiden Journalisten vorher bereits längst besiegelt war, zeugt von der totalitären Natur des laotischen Regimes", erklärte Robert Ménard, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen.
Thierry Falise und Vincent Reynaud waren am 4. Juni in Begleitung von Naw Karl Mua und vier Laoten in der Provinz Xieng Khuang festgenommen worden. Sie waren dabei, eine Reportage über die Lage der Minderheit Hmong fertigzustellen, als sie zwischen die Fronten der kämpfenden Rebellen und der laotische Armee gerieten. Ein Teil des Bergvolkes Hmong leiste bis heute Widerstand gegen die kommunistische Regierung in Vientiane. In der Vergangenheit habe die laotische Regierung immer wieder aufflammende Kämpfe bestritten und Informationen aus dem Gebiet massiv unterdrückt.