"Genfood hat in Europa keine Chance", sagt Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Auch in anderen europäischen Ländern haben sich Hersteller und Handel aus guten Gründen weitgehend aus dem Geschäft mit der Gentechnik zurückgezogen. Denn Verbraucher lehnen Genfood ab: Genfood ist nicht sicher, es gefährdet die Umwelt und steht für eine falsche Landwirtschaft."
Insgesamt entwickelt sich der Markt sehr positiv für Verbraucher und alle gentechnikfreien Hersteller. Am 2. Juli wird das Europäische Parlament vermutlich neue Regelungen zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit bei Genfood verabschieden, die alle Stufen der Produktion umfassen. Dann muss spätestens ab Mai 2004 jeder Hersteller angeben, ob seine Rohstoffe aus genmanipulierten Organismen stammen.
"Unsere Umfrage zeigt, dass die meisten der angesprochenen Firmen auf die Meinung der Verbraucher hören", sagt Corinna Hölzel vom Greenpeace-EinkaufsNetz. "Den schwarzen Schafen der Branche wird die EU das Leben mit den Regeln zur Kennzeichnung sehr viel schwerer machen. Verbraucher können dann an der Verpackung erkennen, was sie kaufen." Betroffen sind davon vor allem Unternehmen wie Aldi und Metro, die in ihren Eigenmarken in Bezug auf Gentechnik deutlich schlechter sind als die meisten Markenproduzenten. Die Ergebnisse der Umfrage kann man auf der Greenpeace-Website im Internet abrufen. Sie werden regelmäßig aktualisiert.
Zur Zeit streiten sich die USA und die Europäische Union vor der Welthandelsorganisation WTO über die Zulassung weiterer genmanipulierter Organismen in Europa. Während die EU strengere Regeln für Genehmigung und Kennzeichnung erlassen will, fordern die USA, ihre genmanipulierten Produkte ungehindert auf den europäischen Markt bringen zu können.