AKW-Gegner aus Deutschland und Frankreich arbeiten bereits seit einigen Jahren zusammen gegen die grenzüberschreitenden Atomtransporte und gegen die Endlagerstätten im lothringischen Bure und im niedersächsischen Gorleben.
Eine der aktuellen Aktionen setzt am Anfang der "Brennstoffspirale" an und richtet sich gegen einen Transport von Uranhexafluorid, das der Herstellung von Kernbrennstoff für Atomkraftwerke dient. Die andere Aktion betrifft einen Transport hochradioaktiver abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken zu den Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague in der Normandie und Sellafield an der britischen Westküste.
Die Bahnstrecken werden regelmäßig von Atomtransporten befahren, die im Falle eines Unfalls unabsehbare Folgen haben können. Etwa einmal im Monat wird eine große Ladung Atommüll aus deutschen Atomkraftwerken nach la Hague gebracht, um dort "aufgearbeitet" zu werden. In Wirklichkeit handelt es sich bei der "Wiederaufarbeitung" um die Extraktion von Plutonium. Das extrem giftige Plutonium hat zwei "Anwendungen", die beide katastrophale Folgen für aktuelle und zukünftige Generationen haben: die Atombombe und die Verarbeitung zu sog. "MOX" (Uran-Plutonium-MischOXid)-Brennstoff, der als noch gefährlicherer und nicht weiter verwendbarer atomarer Abfall endet. Der auf dem Reißbrett bereits existente neue deutsch-französische Reaktortyp EPR (European Pressurized Reactor) soll zu 50 Prozent mit MOX-Brennstoff betrieben werden. Eine Entscheidung über seinen Bau steht in Frankreich im Herbst diesen Jahres an.
Das Problem des Verbleibs der atomaren Abfälle bleibt unlösbar. Dennoch laufen auch in Deutschland, wo es im Unterschied zu Frankreich einen sogenannte "Ausstiegsbeschluss" gibt, die Atomkraftwerke ungehindert weiter und werden in der sogenannte "Restlaufzeit" noch einmal fast die gleiche Menge Atommüll produzieren wie bisher.
Es ist höchste Zeit, die Sackgasse Atomkraft zu verlassen, die uns vergiftet und zukünftigen Generationen in unvertretbarer Weise Lasten aufbürdet. Der internationale Widerstand dagegen wird weitergehen, bis dieses Ziel erreicht ist. Die deutschen und französischen AtomkraftgegnerInnen laden ein, sich um 18h am ersten Transporttag am 2. Juli um 18 Uhr bei Metz-Peltre am Bahnübergang zu treffen.