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Konferenz der Globalisierungskritiker

McPlanet.com in Berlin endet mit Aufbruchstimmung

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Die wirtschaftlich dominierte Globalisierung ist kein Schicksal, vor dem man kapitulieren muss. Auch Umweltschutz und Menschenrechte lassen sich globalisieren. Diese Überzeugung kennzeichnete den Kongress "McPlanet.com - Die Umwelt in der Globalisierungsfalle" von Attac, BUND und Greenpeace in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, der heute zu Ende ging. Der Einladung an die TU Berlin waren über 1500 Menschen gefolgt.


"Die Umweltbewegung und die globalisierungskritische Bewegung müssen sich enger verzahnen und ihre Stärken bündeln", sagte die indische Globalisierungskritikerin und Umweltschützerin Vandana Shiva. "Um die Umwelt zu schützen, muss der Norden seinen Lebensstil und sein Konsumverhalten in Frage stellen. Umweltschutz darf nicht zur Fachdebatte werden, sondern braucht den Druck der Verbraucher."

Silvia Ribeiro von der mexikanischen sozial-ökologischen Bewegung: "Wir brauchen endlich eine Politik, die sich gegenüber der derzeitigen Globalisierung nicht geschlagen gibt, sondern den Mut hat, soziale und ökologische Standards gegen die Handelsinteressen großer Konzerne durchzusetzen." Nächste Etappe auf diesem Weg ist die fünfte WTO-Ministerkonferenz vom 10.-14. September in Cancún/Mexiko. Gegen die Gefahr, dass durch die WTO Umweltstandards ausgehebelt werden, wollen sowohl Umweltschützer als auch Globalisierungskritiker protestieren.

In über 100 Panels, Foren und Workshops im Spannungsfeld zwischen Umwelt und Globalisierung diskutierten die Teilnehmer über die WTO im Dienst weltweit agierender Konzerne, über die Ölindustrie als Akteur der Globalisierung, den ökologischen Ballast der Finanzmärkte, die Bedeutung von Öko-Labeln für den Urwaldschutz, den globalen Trend zur Wasserprivatisierung, über Wachstumsgrenzen und Umweltpolitik in Zeiten US-amerikanischer Hegemoniebestrebungen. Ein Tagungsband mit ausgewählten Beiträgen des Kongresses "McPlanet.com" wird im Herbst unter dem Titel "Die Umwelt in der Globalisierungsfalle" im Hamburger VSA-Verlag veröffentlicht.

Während des Kongresses schrieben die Teilnehmer Briefe an den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac. Darin fordern sie, den am vergangenen Sonntag inhaftierten französischen Bauernsprecher und Globalisierungskritiker José Bové frei zu lassen. Bové hatte mit Aktionen gegen den Anbau von Gen-Pflanzen vor den Gefahren der Gentechnik gewarnt. Seine Teilnahme an "McPlanet.com" musste er wegen der Haftstrafe absagen.

Im Anschluss an den Kongress fordern die Teilnehmer auf einem Demonstrationszug von der TU zur Gedächtniskirche: "WTO: Hände weg von unserer Nahrung". Aufgerufen hatten dazu Attac, BUND, Greenpeace sowie die BUNDjugend. Mit der Verbrauchermacht von 250 Einkaufswagen verfolgen die Demonstranten einen "grauen Block", der die WTO, die USA sowie Gentechnik-Konzerne wie Monsanto symbolisiert. Durch den am 13. Mai 2003 eingeleiteten WTO-Handelskampf wollen die USA die Gentechnik in Europa durchsetzen. In der EU werden seit 1999 keine neuen Gen-Pflanzen mehr für den Anbau zugelassen.

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