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Nach Pisa ohne Fortschritt

Lehrer haben immer weniger Zeit für Schüler

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Lehrerinnen und Lehrer haben immer weniger Zeit für immer mehr Schülerinnen und Schüler. Das ist das Ergebnis einer Studie der Wissenschaftlerin Gertrud Hovestadt über „Schülerzahlen, Lehrer und Unterricht in den Bundesländern 1992 bis 2001“, wie die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) mitteilte. In den vergangenen zehn Jahren habe die Zahl zusätzlich eingestellter Lehrkräfte (+ 0,3 Prozent) mit dem Anstieg der Schülerzahlen bei Weitem nicht Schritt gehalten (+ 5,6 Prozent). Gleichzeitig sei bei den Lehrkräften die Arbeitszeit um 2,6 Prozent erhöht worden.


Wenn wir die Lehren aus der Schulleistungsstudie PISA ernst nehmen, ist es höchste Zeit, diesen Trend umzukehren“, erklärte Eva-Maria Stange, Vorsitzende der (GEW). „Die nächsten Jahre, in denen die Schülerzahlen bundesweit zurückgingen, müssten für die Entlastung der Lehrkräfte und qualitative Reformen an den Schulen genutzt werden.

Als notwendige Reformschritte nannte Stange die Verbesserung der frühkindlichen Bildung, eine Ausweitung der Ganztagsangebote, längeres gemeinsames Lernen in „einer Schule für alle Kinder“, individuelle Förderung der Schüler, den Abbau von Instrumenten zur Auslese sowie bundesweit geltende, schulformunabhängige Bildungsstandards und eine regelmäßige Berichterstattung. All das sei aber nicht zum Nulltarif zu haben. Bund und Länder müssten für diese Reformen Geld in die Hand nehmen und gute Rahmenbedingungen sichern.

„Wenn sich in den Klassen im Schnitt über 25 Kinder tummeln, bleiben den Lehrkräften im 45-Minuten-Unterrichts-Takt nicht einmal zwei Minuten pro Kind. Viel zu wenig, um Schüler individuell zu fördern“, unterstrich die GEW-Vorsitzende. Sie machte deutlich, dass im Gegensatz zu diesen Daten die Klassengrößen in den PISA-Siegerländern wie Schweden oder Finnland bei 16 bis 17 Kindern lägen. Diese Staaten hätten im Gegensatz zu Deutschland gerade die vergangenen zehn Jahre genutzt, um kräftig in ihr Bildungswesen zu investieren.

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