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Deutsche Firmen auf dem Holzweg

Holz von illegal arbeitenden indonesischen Firmen in Deutschland gefunden

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Nirgendwo sonst auf der Welt wird der Urwald so schnell abgeholzt wie in Indonesien. Mehr als 70 Prozent des Holzes werden dort illegal geschlagen. Nun fand der WWF heraus, dass der Handel mit illegalem Holz aus Indonesien auch vor Deutschland nicht Halt macht: Die Umweltschützer hatten sich auf die Suche nach illegalem Sperrholz aus Indonesien gemacht und wurden prompt in zwei Lagerhallen in Bremen und Bremerhaven sowie bei einigen Firmen fündig. Der WWF kann belegen, dass die beiden Holzhandelsunternehmen Cordes und Plyquet aus Bremerhaven mit Sperrholz des nachweislich illegal operierenden indonesischen Holzlieferanten PT Asia Forestama Raya (PT AFR) handeln. PT AFR kauft illegal geschlagenes Holz aus Naturschutzgebieten auf Sumatra, unter anderem aus dem Tesso Nilo-Regenwald, einem der letzten Rückzugsgebiete für die vom Aussterben bedrohten Sumatra-Elefanten.


Der WWF warnt davor, dass die letzten Tieflandregenwälder auf der Insel Sumatra bis zum Jahr 2005 verschwunden sein werden, wenn der illegale Holzeinschlag weiter so rasch voranschreitet wie bisher. Die Basis für die Recherche des WWF Deutschland bildete eine aktuelle Studie der niederländischen Umweltorganisation Milieudefensie, die mit Hilfe des WWF erstellt wurde. In dieser Studie wiesen die Umweltschützer nach, dass sich die zwei größten niederländischen Holzhandelsunternehmen von Sperrholzproduzenten aus Indonesien beliefern lassen, die große Mengen illegales Holz beziehen.

Das Holz wird unter Verletzung der indonesischen Gesetze geschlagen, sogar Naturschutzgebiete mit absolutem Einschlagsverbot sind nicht vor den Holzfällern sicher. "Wir wollten nur an wenigen Orten überprüfen, ob wir auch in Deutschland illegales Holz aus Indonesien finden. Dass wir tatsächlich an allen Orten, an denen wir nachgesehen haben, illegales Holz aufspüren konnten, kann kein Zufall sein. Der WWF geht deshalb von gewaltigen Dimensionen des illegalen Holzhandels in Deutschland aus", empört sich Martin Geiger, Tropenwaldexperte des WWF. "Illegaler Holzeinschlag und Holzhandel sind keine Kavaliersdelikte. Unternehmen und Regierungen müssen umgehend die bisherigen Missstände beenden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", fordert Geiger. Deutschland ist nach Großbritannien der zweit-größte europäische Importeur von Sperrholz aus Indonesien.

Der WWF fordert die Holzimporteure in Deutschland dazu auf, tropisches Sperrholz nur noch zu kaufen, wenn es mit dem FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) ausgezeichnet wurde. FSC ist nach Meinung der Umweltschützer das derzeit einzige internationale Zertifizierungssystem, dessen Vorgaben eine natur-verträgliche, sozial verantwortliche und wirtschaftlich tragfähige Nutzung von Holz und Holzprodukten garantieren. Die FSC-Standards sind weltweit gültig und werden an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Vom Wald über sämtliche Produktionsstätten bis hin zum fertigen Produkt wird die gesamte Händlerkette bis zum Endverbraucher jährlich geprüft. Der WWF fordert die deutschen Unternehmen dazu auf, der WWF WOOD GROUP beizutreten. Die Mitglieder der WWF WOOD GROUP setzen sich konkrete Ziele zum Ausschluss von illegalem Holz und für Produkte aus umweltgerechter und sozial verträglicher Waldwirtschaft gemäß FSC.

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