DNA-Analysen hätten eindeutig ergeben, dass diese Pflanzensamen so weit transportiert wurden. Die Experten befürchten, dass die Aussaat genveränderter Saaten sich damit über weite Strecken ausbreiten können und sich in herkömmliche Saaten einmischen. "Pufferzonen alleine sind nicht ausreichend", so Studienleiter Jean-Francois Arnaud. Die Wissenschaftler konnten erneut feststellen, dass sich die genveränderten Pflanzen mit herkömmlichen kreuzten. "Es ist sicher, dass die Saaten nicht absichtlich miteinander gekreuzt wurden", meint Forschungsleiter Arnaud. Die Forscher gehen davon aus, dass die Samen mit Arbeitsmaschinen oder möglicherweise durch Menschen weitertransportiert wurden.
Die Studie, die im Fachmagazin der Royal Society, der britischen Akademie der Wissenschaften, veröffentlicht wurde, entfacht die Diskussion über die Zulassung von genmanipulierten Saaten neu. Zuletzt hatten die USA die EU wegen der Ablehnung genetisch veränderter Pflanzen und Nahrungsmittel heftig kritisiert. Die USA vertreten die Meinung, dass genveränderte Nahrungspflanzen das Hungerproblem der Dritten Welt lösen können. Kritiker sehen darin aber nur ein Aufkeimen neokolonialistischer Abhängigkeit von Saatgutkonzernen mit dem Sitz in den USA.
Umweltorganisationen wie die "Friends of the Earth" argumentierten, dass über die Freisetzung von genveränderten Materialien bisher viel zuwenig bekannt sei. "Die potenziellen Risiken müssten zuerst erforscht werden", so Pete Riley, Sprecher der "Friends of the Earth".